November-Blog

Das Titelbild des Kinofilms “Rose - eine unvergessliche Reise nach Paris” von Niels Arden Oplev von mindjazz-pictures

Filmabend im SSZ-Rosenheim am 10.12.2025 „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“

Am 10. Dezember 2025 findet um 18 Uhr in Rosenheim ein Filmabend statt. Veranstaltungsort ist das Schüler- und Studentenzentrum (SSZ) in der Pettenkoferstr. 9, 83022 Rosenheim.

Gezeigt wird der Film „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“, eine dänische Tragikomödie aus dem Jahr 2023.

Der Plot: Einfach ist Inger (Sofie Grabol) sicherlich nicht. Die an Schizophrenie erkrankte Frau ist für viele eine Herausforderung. Entsprechend groß ist die Skepsis, als die Dänin mit ihrer Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und deren Mann Vagn (Anders. W. Bertelsen) im Herbst 1997 einen Kurztrip nach Paris wagt. Dabei kommt es zu Problemen, gleichzeitig wird Inger zu einer Inspiration für die anderen… Hierbei verarbeitet der Regisseur Garden Oplev leichtfüßig seine eigene Geschichte.

Der Veranstalter des Filmabends ist das Psychose-Seminar Rosenheim – c/o Caritas, Münchener Straße 24, 83022 Rosenheim, Tel.: 08031/20380. 


Ein Klinikgebäude auf dem Gelände des kbo Isar-Amper-Klinikums Haar auf der Seite https://kbo-iak.de/standorte/kbo-isar-amper-klinikum-haar

Geplante Budgetkürzungen und Pflegerichtlinien gefährden die psychiatrische Versorgung

Am 15. Oktober 2025 hat das Bundeskabinett Maßnahmen zur Stabilisierung der Gesetzlichen-Krankenversicherungs-Beiträge (GKV) beschlossen. Dabei soll die Obergrenze des Budgets von psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern für das Jahr 2026 an einen Orientierungswert gekoppelt werden und so Kosten von bis zu 1.8 Milliarden Euro eingespart werden. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) warnt davor, dass diese Einsparungen die derzeit schon prekäre Situation der psychiatrischen Kliniken weiter verschärfen wird – und das in einer Phase der Unsicherheit durch die Krankenhausreform. Auch an der Erprobung innovativer, sektorenübergreifender neuer Versorgungsformen und Vorhaben der patientennahen Versorgungsforschung könnten laut DGPPN massive Kürzungen vorgenommen werden.

Gleichzeitig kann ab 1. Januar 2026 die Nichteinhaltung der Richtlinie über die Ausstattung der stationären Einrichtungen der Psychiatrie und Psychosomatik (PPP-RL) sanktioniert werden. Das bedeutet, das psychiatrische Krankenhäuser, die den Pflegeschlüssel für ihre Patienten nicht einhalten können, weniger Vergütung pro Patient bekommen. Sowohl die DGPPN als auch andere Berufsverbände und Krankenhäuser fürchten, dass diese Richtlinien zusammen mit dem fehlenden Pflegepersonal zu weiteren Versorgungsabbau, Wartelisten und Bettenleerstand führen könnten.

Diese Angaben stammen von der dgppn (https://www.dgppn.de/aktuelles/stellungnahmen-und-positionen/budgetkuerzungen-beschneiden-die-psychiatrische-versorgung.html). Weitere Details finden Sie unter https://www.iges.com/kunden/gesundheit/forschungsergebnisse/2025/personalausstattung-psychiatrie-und-psychosomatik/index_ger.html und auf https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/mehrheit-der-psychiatrien-rechnet-mit-verguetungsausfaellen-und-folgen-fuer-die-patientenversorgung/


Ob man die Schlafpause für einen Nachtspaziergang nutzen sollte, ist fraglich. (Foto: Peter Bechmann)

Acht-Stunden-Schlaf ALs Moderne Erfindung

“Wer heute regelmäßig nachts wachliegt, dem wird rasch eine Schlafstörung diagnostiziert. Doch vor 200 Jahren war das ganz normal.”, so führt die Jounralistin Pia Kruckenhauser in ihren Artikel ein, der in der Online-Ausgabe des österreichischen Standards erschienen ist (siehe unten). Zu grunde liegt dem Artikel eine Untersuchung von Darren Rhodes, einem Psychologen der Keele University. Die Menschen, so der englische Wissenschaftler schliefen in der Regel in zwei Schichten, die man oft als „first sleep” (erster Schlaf) und „second sleep” (zweiter Schlaf)“ bezeichnete.

Beide Schlafsegmente sollen jeweils mehrere Stunden gedauert haben, dazwischen habe eine Periode des Wachzustands gelegen, die eine Stunde oder auch länger dauerte. Das besondere dieses geteilten Schlafes sei der Umgang der Menschen mit dieser natürlichen nächtlichen Schlafpause gewesen, wurde sie doch bewusst erlebt und dafür genutzt, um beispielsweise nach dem Feuer zu sehen, zu lesen oder mit ebenfalls wachen Familienmitgliedern Nachtgespräche zu führen.

Während der Industrialisierung scheint diese Zweiteilung der Nacht abhanden gekommen zu sein. Zwölf-Stunden-Arbeitstage an sechs Tagen pro Woche waren für viele Menschen die Regel. In der verbleibenden knappen Schlafenszeit etablierte sich ein durchgehender Schlaf. Auf der anderen Seite machte das aufkommende künstliche Licht die Nacht zum Tag. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Idee von einem durchgehenden, achtstündigen Schlaf den uralten Rhythmus von zwei Schlaf-Fenstern vollständig abgelöst.

Der Schlafforscher Rhodes leitet daraus eine neue Perspektive auf Schlafstörung (Insomnia) ab. So rät er zum Beispiel Patienten, kurze Wachphasen in der Nacht als normal zu akzeptieren und nach mehr als 20 Minuten Wach-Sein das Bett zu verlassen um einer ruhigen Tätigkeit nachzugehen. Wichtig scheint dabei künstliche Lichtquellen zu meiden und auch den Blick auf den Wecker durch die innere Uhr zu ersetzen, denn das veränderte Zeitempfinden in der Nacht spiele eine wichtige Rolle.

Diese Informationen stammen von „Der Standard“ (https://www.derstandard.at/story/3000000295330/warum-man-frueher-in-zwei-segmenten-schlief-und-wie-die-moderne-das-verstaendnis-fuer-zeit-veraendert-hat?utm_source=firefox-newtab-de-de) und vom englischen Artikel auf https://theconversation.com/why-we-used-to-sleep-in-two-segments-and-how-the-modern-shift-changed-our-sense-of-time-267909


Cover des Buches “Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie” von Verena Winkler und Niki Hug, erschienen im Psychiatrie-Verlag

Buchbesprechung: Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie

Das Buch von Verena Winkler und Niki Hug beschäftigt sich mit Grundlagen, Methoden und Praxis dieser Therapieform. Weil für den Umgang mit Pferden und Hunden schon genügend Untersuchungen vorhanden sind, stellen die Autor*innen Klein- und Nutztiere wie Katzen, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen, Ziegen und Schafe in den Mittelpunkt. All diese Tierarten haben unterschiedliche Vorteile und Merkmale. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie vielfältige Möglichkeiten bieten, Vertrauen, Empathie und Selbstwirksamkeit bei Patient*innen zu fördern.

Die Angaben fußen hauptsächlich auf Erfahrungswissen, weil es noch nicht genügend wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema gibt. Auch dem Tierwohl und diagnosespezifischen Interventionen werden eigene Kapitel gewidmet. Psychiatrisch Tätige erhalten konkrete Anleitungen zur professionellen Gestaltung tiergestützter Interaktionen. Ergänzende Download-Materialien helfen dabei, Tiere zu “lesen”, ihre Signale zu deuten und therapeutische Prozesse gezielt zu steuern.

Das Buch ist im Psychiatrie Verlag erschienen und kostet 35 Euro.  Auf dieser Verlags-Seite können Sie das Buch direkt bestellen: https://psychiatrie-verlag.de/product/tiergestuetzte-interventionen-in-der-psychiatrie/


Wenn ein erkranktes Familienmitglied aus dem Leben verschwindet, bleiben oft Schmerz und Schuldgefühle zurück. (Foto: Peter Bechmann)

Online-SelbsthilfeGruppe Der ApK Bayern: Kontaktabbruch durch ein psychisch erkranktes Familienmitglied

Wenn psychisch erkrankte Menschen den Kontakt zu ihren Angehörigen abbrechen, hinterlässt das oft eine tiefe Spur. Plötzlich bleiben viele Fragen, Sorgen und Unsicherheiten zurück: Warum ist das passiert? Hätte ich etwas anders machen können? Wird es jemals wieder einen neuen Anfang geben?

Für Angehörige ist diese Situation schwer zu ertragen. Der Schmerz über den Verlust, das ständige Grübeln und die Angst, für immer ausgeschlossen zu bleiben, können den Alltag bestimmen. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld oder auch Wut belasten zusätzlich und machen es oft schwierig.

Der Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. (LApK Bayern) bietet dazu eine neue Online-Selbsthilfegruppe an. Im geschützten Rahmen können Sie Ihre Gefühle teilen, Verständnis erleben und von den Erfahrungen anderer profitieren. Gemeinsam wird nach Wegen gesucht, wie es gelingen kann, die belastende Situation auszuhalten, neue Perspektiven zu entwickeln und das eigene Leben wieder stärker in den Blick zu nehmen.

Die Gruppe beginnt im Januar 2026. Sie findet jeden 2. Montag im Monat online statt. Der erste Termin wäre der 12. Januar von 18:30 bis 20:30 Uhr. Diese Angaben stammen von der LApK Bayern (www.lapk-bayern.de/newsletter) vom Newsletter 04/2025.  Bei Interesse können Sie sich unter www.lapk-bayern.de/service/termine online anmelden. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an seminare@lapk-bayern.de. Der direkte Link zum Artikel lautet https://t7ca71120.emailsys1a.net/mailing/200/8745257/0/3a32eb75c6/index.html.