Mai-Blog

In diesem idyllischen Gebäude residiert die Direktion der Rheinischen Kliniken Düsseldorf des LVR Klinikums, in der die Tagung stattfindet.

Neue Wege in der Gerontopsychiatrie

Vom 25. bis 27. juni findet im LVR-Klinikum in Düsseldorf der 23. DGGPP-Kongress statt

In drei parallel stattfindenden Vortragssträngen werden Updates,  neue Ideen und innovative Konzepte präsentiert. Hier einige der Themen:

  • Früherkennung der Alzheimer-Krankheit – Herausforderungen neuer diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten

  • Innovative Ansätze und Technologien in der Gerontopsychiatrie: Perspektiven für Forschung und Praxis

  • Psychotherapie mit älteren Patient:innen: Aktuelle Studien und Leitlinien

  • At home or tracking – neue und bewährte Modelle der häuslichen und ambulanten gerontopsychiatrischen Akutbehandlung

Der neugeschaffene DGGPP-Preis wird im Rahmen des Kongresses erstmalig vergeben.

Hier erfahren Sie weitere Details zum Programm: https://dggpp-kongress.de/programm/
und hierr kommen Sie zur Anmeldung: https://dggpp-kongress.de/anmeldung/


Headergrafik auf www.tomonimentalhealth.org

tomoni mental health: Frühzeitige Erkennung von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Alix und Oliver Puhl sind die Gründer von tomoni mental health. 2020 nahm sich eines ihrer vier Kinder mit 16 Jahren das Leben. Emil litt an den Folgen einer Autismus-Spektrum-Störung und einer hierdurch zuletzt stark verschärften Depression. Beides wurde erst zwei Monate vor seinem Tod erkannt.

Nach einem Jahr wuchs der Wunsch der beiden, anderen Eltern, Geschwistern und dem weiteren Umfeld diese Erfahrung zu ersparen. Und insbesondere den von psychischen Erkrankungen betroffenen jungen Menschen das Leben zu ermöglichen, welches sie bei frühzeitiger Erkennung ihrer Erkrankung haben können. Im März 2022 entschlossen sie sich daher, tomoni mental health als gemeinnützige GmbH zu gründen und ein Team aufzubauen.

Heute bietet tomoni mental health Fortbildungen für Lehrer*innen an Grund- und weiterführenden Schulen sowie Multiplikatoren in Sport, Freizeit für Familie an. Für Jugendliche gibt es den Podcast “Es braucht ein ganzes Dorf

Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.tomonimentalthealth.org/about.


Headerlogo auf der Seite htpps://ebmpp.org

Netzwerk-Meta-Analyse über Hirnstimulation bei behandlungsresistenter Schizophrenie

In Fällen, in denen die Symptome der Schizophrenie mit Medikamenten nicht wirksam reduziert werden können (behandlungsresistente Schizophrenie), müssen andere Behandlungsformen gefunden werden. Die nicht-invasive Hirnstimulation (NIBS) bietet eine vielversprechende Intervention. Eine Forschergruppe des Evidence Biased Medicine in Psychiatry & Psychiatry (EBMPP) am Klinikum rechts der Isar führt eine vielversprechende Metaanalyse zur Wirksamkeit von Hirmstimulationen bei behandlungsresistenter Schizophrenie durch.

NIBS bezieht sich auf eine Reihe von Technologien, die die Erregbarkeit des Gehirns durch Stimulation ohne Operation oder Anästhesie modulieren, wie etwa die Elektrokonvulsionstherapie (EKT), die transkranielle Magnetstimulation (TMS) und die transkranielle Elektrostimulation (tES). Es gibt viele verfügbare NIBS-Methoden, die Wirksamkeit ist aber unklar, ebenso die Möglichkeit von Nebenwirkungen.

Eine Netzwerk-Meta-Analyse wird zurzeit am EBMPP durchgeführt zur Untersuchung der relativen Wirksamkeit und Sicherheit von NIBS-Techniken als Ergänzung zu Antipsychotika bei behandlungsresistenter Schizophrenie. Als primäre Ergebnisparameter wird die Veränderung der Gesamtsymptome gemessen. Andere wichtige Ergebnisse wie die Lebensqualität, die kognitive Leistung, die Funktionsfähigkeit, die Ansprechrate, Abbruchraten und Nebenwirkungen werden ebenfalls untersucht werden. Die Datenanalyse läuft derzeit.

Das Protokoll wurde in "BMC Systematic Reviews" veröffentlicht https://systematicreviewsjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13643-024-02585-2
Für weitere Informationen: https://ebmpp.org/projects/de/nibs/ (deutsche Sprache wählen)
Kontakt: Yaohui Wei, yaohui.wei@tum.de 


Depressionen tilgen nicht nur die Farbe aus unserer Wahrnehmung. (Foto: Peter Bechmann)

Neurologen und Psychiater im Netz: Depression betrifft die ganze Familie

45 Prozent der Bundesbürger sind von Depression betroffen: entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (24%) oder indirekt als Angehörige*r (26%). Für viele Menschen ist die Familie eine große Stütze auf dem Weg durch die Erkrankung. Vor allem gibt die Familie den Betroffenen das Gefühl, nicht allein zu sein (46%).

Gut drei Viertel der Angehörigen empfinden die Depression für das Familienleben als belastend oder sehr belastend. Jede zweite Familie berichtet rückblickend jedoch auch von positiven Erfahrungen: Bei 55 Prozent der befragten Angehörigen hat sich das erkrankte Familienmitglied gegenüber der Familie mehr geöffnet, 47 Prozent beschreiben, dass sich durch die Depression die Beziehung zueinander vertieft oder gefestigt habe.

Eine Befragung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention zeigt zudem, dass Familienmitglieder zu wenig in die Behandlung eingebunden werden.

Diese Angaben stammen von der Organisation Neurologen und Psychiater im Netz (https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/news-archiv/).

 


Cover des Buches “Alles beginnt mit der Sehnsucht” von Torsten Flögel, erschienen im Psychiatrie-Verlag

Buchempfehlung: Alles beginnt mit der Sehnsucht

Im Grenzgebiet von Psychiatrie und Literatur

Dr. phil. Torsten Flögel arbeitet seit über dreißig Jahren als Psychologe und psychologischer Psychotherapeut in der Sozialpsychiatrie in Hamburg. Seit 2015 hält er mit Kolleg*innen Vorträge an der Universität Hamburg über Berührungspunkte zwischen Literatur und Psychiatrie. 2025 ist nun im Psychiatrie-Verlag ein Fachbuch erschienen, das aus diesen Vorträgen entstanden ist.

Torsten Flögel versammelt in dem Buch in zehn Kapiteln Klassiker der modernen Literatur wie Else Lasker-Schüler, Franz Kafka, Robert Walser, Mare-Luise Kaschnitz und Eugen Roth, um zu zeigen, wie literarische Meisterwerke die Empathie fördern und so das Gespräch über scheinbar unverständliches Verhalten erleichtern können.

Flögel möchte durch die Beschäftigung mit Texten der Literatur Verständnis schaffen für das Erleben von Menschen in psychischen Ausnahmezuständen. Für alle, die selbst schreiben, bietet dieses Buch einen reichen Schatz an Vorbildern.

Das Buch umfasst 256 Seiten, ist im Psychiatrie-Verlag erschienen und kostet 28 Euro:
https://psychiatrie-verlag.de/product/alles-beginnt-mit-der-sehnsucht/
ISBN: 978-3-96605-216-0

Die Vorträge von Torsten Flögel kann man auf der Seite der Universität Hamburg anschauen: https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/66246