Juli-Blog

Die beiden Filme “Der Wald in mir” und “Hedi Schneider steckt fest” werden in der Reihe “Psychiatrie im Film” während der Filmkunstwochen im Kino Neues Rottmann in München gezeigt.

Psychiatrie im Film am 13. und 14. August 2025 in München

BASTA e. V. – das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen und ariadne – Verein zur Hilfe für Alterskranke und seelisch Kranke e. V. zeigen in Zusammenarbeit mit dem Kino Neues Rottmann auch dieses Jahr wieder Filme zum Thema Psychiatrie.

Mittwoch, 13.08.2025 um 18.00 UhR
„Der Wald in mir“ (Deutschland 2024)

Der Film erzählt in einem bildgewaltigen Psychodrama von einer Liebe zwischen Realität und Wahn. Der schüchterne Biologiestudent Jan (Leonard Scheicher) verliebt sich in die Tierschützerin und Umweltaktivistin Alice (Lia von Blarer). Trotz deren Unterstützung verliert er sich im Wahn.
Der Film von Regisseur Sebastian Fritzsch wurde am 25. Januar 2024 beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2024 in der Sektion Bester Spielfilm uraufgeführt.

Moderation: Dr. S. Mirisch, ärztliche Leitung Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie, BRK Kreisverband München

 

Donnerstag, 14.08.2025 um 20.00 Uhr
”Hedi Schneider steckt fest“ (Deutschland/Norwegen 2015)

Hedi (Laura Tonke) führt mit ihrem Lebensgefährten und Sohn von außen betrachtet ein schönes Leben. Plötzlich wird ihr Alltag von Angst- und Panikattacken begleitet, was auch mit dem Selbstmordversuch eines Kollegen zusammenhängt. Trotzdem handelt es sich bei dem Film um eine Komödie, die depressive Erkrankung auf heitere Weise ernst nimmt.
Als beste Darstellerin erhielt Laura Tonke 2015 den Preis der deutschen Filmkritik.

Moderation: Dr. W. Stehling, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie der Tagesklinik Süd, BRK Kreisverband München

Die Filme werden im Kino „Neues Rottmann“, Rottmannstr. 15,  80333 München gezeigt (Tel: 089 / 521 683). Eintrittskarten sind im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.
Das gesamte Programm finden Sie unter https://filmkunstwochen-muenchen.de/programm-2025/. Das dazugehörige Kinoplakat finden Sie unter https://bastagegenstigma.squarespace.com/config/pages
Wir empfehlen Ihnen, die Karten telefonisch vorzubestellen.
Wir freuen uns über Ihr Kommen und bitten um Werbung!


Die Jubilarin Eva Straub, fotografiert 2017 anlässlich eines Interviews für das Bezirksblatt des Bezirks Oberbayern, (Foto: Claas Gieselmann, Copyright: Bezirk Oberbayern)

BASTA gratuliert Eva Straub zum 90. Geburtstag

Wie die Zeitschrift „unbeirrbar“ berichtet, feierte Eva Straub im April ihren 90. Geburtstag. „unbeirrbar“ ist das Verbands-Organ des Landesverbands Bayern für Angehörige psychisch kranker Menschen. Auch BASTA gratuliert, denn Frau Straub hat BASTA in den Anfängen mit aufgebaut.

Der ApK Bayern hat Frau Straub zu einem Treffen nach München eingeladen, an dem als Überraschungsgast auch Prof. Josef Bäuml teilnahm. Zwei Personen, die vor 35 Jahren maßgeblich an der Gründung des Landesverbands Bayern der Angehörigen psychisch kranker Menschen beteiligt waren.

Von 1996 bis 2016 gestaltete Eva Straub als Mitglied des Vorstandes des ApK Bayern maßgeblich die Entwicklung des Verbandes mit. Ohne sie wäre der Landesverband nicht zu dem geworden, was er heute ist: ein mitgliederstarker, professionell geführter Selbsthilfeverband mit hohem Ansehen und einem großen Hilfeangebot für Angehörige psychisch erkrankter Menschen. Heute begleitet sie als Ehrenvorsitzende die Geschicke des Verbandes eher passiv, beim ApK Ingolstadt ist sie weiterhin ganz aktiv im Vorstand tätig.

Eva Straub hat den Ratgeber „Und wer fragt nach mir?“ verfasst, der unter www.lapk-bayern.de/wp-content/uploads/2021/12/ApK-Bayern_Ratgeberflyer-2022.pdf.  kostenfrei heruntergeladen oder bestellt werden kann. Alle obigen Angaben stammen aus der Mitgliederzeitschrift „unbeirrbar“ vom Juni 2025. 


Noch können Tiere nicht wirklich den Menschen ersetzen, auch wenn sie in der Fantasie mitunter sehr menschlich sind. (Zeichnung: Peter Bechmann)

Metaanalyse untersucht Tiermodelle für die Forschung an neuen Antipsychotika 

Eine Foschergruppe des Evidence Biased Medicine in Psychiatry & Psychiatherapie (EBMPP) am Klinikum rechts der Isar führt unter der Leitung von Spyridon Siafis eine vielversprechende Metaanalyse zur Wirksamkeit von psychiatrischer Forschung mit Tiermodellen durch, also an Studien mit Labortieren.

Antipsychotika sind die Medikamente, die seit 70 Jahren die Basis der Schizophreniebehandlung bilden. Sie wirken auf Synapsen ein, die Verbindungen zwischen Zellen im Gehirn. Synapsen kommunizieren, indem sie Stoffe freisetzen; im Falle der Schizophrenie ist der Stoff, auf den die derzeitigen Medikamente einwirken, Dopamin. Antipsychotika sind jedoch oft in ihrer Wirksamkeit begrenzt und verursachen erhebliche Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen und Gewichtszunahme. Die Entwicklung von Medikamenten mit alternativen Wirkmechanismen ist entscheidend.

Vor kurzem wurde in den USA eine Wirkstoff zugelassen, Xanomelin-Trospium, das nicht auf Dopaminrezeptoren, sondern auf Muscarinrezeptoren wirkt. Ähnliche Substanzen werden ebenfalls getestet, doch bleiben viele Fragen zu den neuen muskarinischen Medikamenten offen: Welche Substanzen sind am vielversprechendsten? Welche Rezeptoruntergruppen spielen eine entscheidende Rolle? Und welcher Mechanismus ist am wirksamsten?

Tierstudien können helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Neue Medikamente werden typischerweise zunächst in Tiermodellen getestet, bevor sie in klinischen Studien mit Menschen untersucht werden. Diese Tiermodelle simulieren psychoseähnliche Verhaltensweisen bei Tieren (z. B. Mäusen) durch labormedizinische Methoden wie die Verabreichung von Stimulanzien. Medikamente, die diese Verhaltensweisen verbessern, gelten als vielversprechende Kandidaten für Antipsychotika. Deshalb fasst diese systematische Übersichtsarbeit die umfangreiche Literatur zu Tierstudien dieser neuen Medikamentenklasse zusammen, um vielversprechende Wirkstoffe zu identifizieren. Die relevanten Studien wurden bereits identifiziert und derzeit werden deren Daten extrahiert. Die Ergebnisse könnten die Entwicklung neuer Medikamente für die Behandlung der Schizophrenie entscheidend voranbringen.

Das Protokoll des Projekts wurde in F1000 veröffentlicht und bei PROSPERO registriert (ID: CRD42024520914).
Für weitere Informationen: https://ebmpp.org/projects/de/muscarinic-receptor-agonists/ Kontakt: Dr. Spyridon Siafis - spyridon.siafis@tum.de 


Buchcover von “Glücklich trotz Depression” von Ulrike Michels erschienen im TRIAS-Verlag

Buchbesprechung: „Glücklich trotz Depression“ von Ulrike Michels

Was eine Depression ist, weiß Ulrike Michels aus eigener Erfahrung. Doch selbst, wenn so eine Krankheit chronisch verläuft, muss man den Kopf nicht in den Sand stecken. In ihrem Buch „Glücklich trotz Depression“ zeigt sie, wie Betroffene damit umgehen können. Sie gibt 100 Tipps, die die Situation verbessern sollen, angefangen von scheinbaren Banalitäten wie „sich bewegen“ bis hin zu Ratschlägen, was bei Suizidgedanken zu tun ist. Außerdem kommen Themen wie Schlaf und Ernährung, Kontakt zu anderen, Sex und mögliche Aktivitäten zur Sprache. Sie weiß aber auch, welche Rolle Medikamente bei der Behandlung spielen können. Ihren reichen Erfahrungsschatz teilt sie nicht nur mit den Leser*innen, sondern auch mit Besucher*innen ihres Seminars. Das Buch ist im TRIAS-Verlag erschienen und kostet 24 Euro.

Zu bestellen unter https://shop.thieme.de/Gluecklich-trotz-Depression/9783432119809


Auch Kirchenmänner und -frauen brauchen bei psychischen Problemen professionelle Hilfe
(Foto: Peter Bechmann)

Papst Franziskus und psychische Probleme

Als menschennah, humorvoll und jovial kannten die Katholiken den am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus. Doch der im Alter von 88 Jahren verstorbene Franziskus verbarg auch Schattenseiten, von denen er in seiner Autobiografie „Hoffe“ offen gesprochen hat. So zeigte er Emotionen und Charakterschwächen wie eine gewisse Ungeduld und einen Hang zu Wutausbrüchen. Auch Besuche bei einer Psychiaterin während der Militärdiktatur verschwieg er in seiner Autobiografie nicht. Eine gewisse Melancholie habe ihn außerdem bereits seit seiner Kindheit begleitet. Damit brach Franziskus ein Tabu, das seit jeher um die Gesundheit der Päpste herrschte.

Das Thema „psychische Gesundheit“ lag Franziskus besonders am Herzen. „Sie müssen ein Buch über die Gesundheit der Päpste schreiben, in dem ich Ihnen von meinen Neurosen erzählen werde“, hatte Papst Franziskus dem Journalisten und Arzt Nelson Castro bei einem Treffen in Rom im Oktober 2017 gesagt. Castro brauchte zweieinhalb Jahre, um in mühsamer Arbeit Bergoglios geäußerten Wunsch in die Tat umzusetzen. Das entstandene Buch trägt den Titel „The Health oft he Popes. Medizin, Verschwörungen und Glaube. Von Leo XIII bis Franziskus“ und ist den Angaben zufolge ein weltweiter Erfolg.

Diese Angaben stammen von der Berliner Morgenpost (https://www.morgenpost.de/panorama/article409019126/gespraech-veroeffentlicht-papst-franziskus-hatte-psychische-probleme.html?utm_source=firefox-newtab-de-de).