Oktober-Blog

Impressionen zur Münchner Woche der Seelischen Gesundheit

Performance “TURMSTURM” bei Sonnenschein

Anne Rothkopf hielt den entscheidenden Moment am Gasteig mit ihrem Handy fest

Anne Rothkopf hielt den entscheidenden Moment am Gasteig mit ihrem Handy fest

Der TURMSTURM vor dem Münchner Gasteig, am Dienstag den 15. Oktober, war eine beeindruckende Performance. Nachdem der fast vier Meter hohe Stigma-Turm aus bemalten und beschrifteten “Vorurteils”-Kartons aufgebaut war, schlüpften zwei Performerinnen des Theaterateliers (TheA) hinein und lasen Texte der Wortagenten Ute, Esther, Anja, Hari, Wolfgang, Renate und Eva S. des TheA vor.

Nach dem Schlusstext “Bleib Cool, Schätzchen” von Eva S. versammelten sich zehn Organisatoren rings um den Turm, zogen an den Schnüren und brachten den Turm zum Einsturz.

Alexander Roth, BASTA-Mitglied, der mit die Idee für die Performance hatte, war sichtlich angetan vom perfekten Zusammensturz. Einziger Wermutstropfen waren die lauten Rückkopplungsgeräusche der Soundanlage, die die Lesung immer wieder unterbrachen. Doch mit gelegentlichen heftigen Störgeräuschen zu leben, sind Menschen mit psychischen Erkrankungen ja gewohnt.


Bleib Cool, Schätzchen (Auszug)

Bleib cool, Schätzchen
wenn der Wind sich dreht
wenn dir der Arsch auf Grundeis geht
wenn dir das Wasser bis zum Halse steht
für Umkehr ist es nie zu spät
[…]
Bleib cool Schätzchen
wenn der Mond ins Ghetto kracht
der Wahnsinn machnt den Tag zur Nacht
der Prinz schläft ein, Dornröschen wacht
im Märchenwald ist Schicht im Schacht

Bitte auf die Bilder klicken um Galerie anzuschauen!
1. Foto: BASTA-Aktive Anne Rothkopf, Elfriede Scheuring, Peter Bechmann und der Mann mit der Idee Alexander Roth vor dem noch stehenden Stigma-Turm.

Fotos von Alexandra Pohndorf und Peter Bechmann.


Wahnsinnsworte im Freiheiz und Diskussionen mit den Grünen und Dominique de Marne im Landtag

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Sowohl der Poetry-Slam “Wahnsinnsworte” am Donnerstag Abend im Freiheiz als auch die Veranstaltung “Reden hilft, Zuhören auch”, zu der die Grünen am Freitag in den Landtag geladen hatten, waren gut besucht und kamen bei den Gästen gut an.

Am Welttag der psychiscnen Gesundheit bewiesen drei Profi-Slammer und vier Poetry-Slam-Neulinge bei der Veranstaltung “Wahnsinsworte” im Freiheiz, dass die Kombination aus starken persönlichen Texten, intensiver Performance und dem Thema Mental Health eine ideale Kombination für einen unvergesslichen Poetry-Slam-Abend sein kann.

Im großen Konferenzraum des bayerischen Landtages waren die Plätze fast restlos mit interessierten Gästen belegt, als die Gastgeberin Kerstin Celina von der Grünen Landstagsfraktion die beiden jungen Filmemacher Luca Zug und Vitus Rabe von MovieJam Studios und Dominique de Marne begrüßte. Nach einer Vorstellung der Podiumsgäste wurde ein Ausschnitt aus dem Film “Grau ist keine Farbe” von MovieJam Studios gezeigt. Um das Thema “Psychische Gesundheit” erfolgreich in die Schulen zu bringen, haben die Filmemacher außerdem 2019 eine Online-Petition in den Landtag eingebracht.

Dominque de Marné wies auf die erfolgreiche Arbeit des BASTA-Schulprojektes hin. Sie betonte, wie wichtig es für sie gewesen sei, das Schweigen zu brechen, über sich und ihre Erkrankung Bescheid zu wissen und zu reden. Deswegen habe sie auch ein Buch geschrieben. Sie sieht sich als Mental Health Advocat und davon könne es nicht genug geben.

Am Ende wurde deutlich, wie groß der Redebedarf und damit auch der Handlungesbedarf für die Landtagspolitik in diesem Feld ist, vor allem nach dem noch in einigen Punkten unzureichenden bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG), das im Sommer 2018 vom Landtag verabschiedet wurde.



1. Rosenheimer Psychiatrietag am 20. November 2019

1. Rosenheimer Psychiatriefachtag

1. Rosenheimer Psychiatriefachtag

Gemeinsam veranstalten Anthojo, das kbo Inn-Salzach-Klinikum, die Oberbayerische Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener e. V. (OSPE) und BASTA am Mittwoch, dem 20. November2019, den 1. Rosenheimer Psychiatrietag. Drei mal drei Vortragsreihen laufen jeweils parallel. Auch BASTA-Mitglieder kommen dabei zu Wort.

So spricht beispielsweise Peter Bechmann zusammen mit Kerstin Schultes über das BASTA-Schulprojekt und Dominique de Marné berichtet von ihrem Weg mit ihren psychischen Erkrankungen. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit neuen Wegen in der Therapie für Psychosen (Dr. Dirk Schwerthöffer vom Klinikum rechts der Isar), demenziellen Erkrankungen (Dr. Stephanie Kürmayer vom kbo-Inn-Salzach-Klinikum) und psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Myriam Schroeder, kbo-Heckscher-Klinikum).

Veranstaltungsort ist das Rosenheimer Kultur+Kongress Zentrum (KU ́KO, Kufsteiner Str. 4, 83022 Rosenheim). Anmeldung ist bei Tom Anagnostopoulos unter Tel.: 08035/187 000 oder tom.a@anthojo.de möglich. Weitere Informationen gibt unter https://www.anthojo.de/anthojo-gruppe/aktuelles/detailansicht/article/1-psychiatriefachtag-in-rosenheim.html.


Logo und Überschrift des Sekbsthilfekongresses

Logo und Überschrift des Sekbsthilfekongresses

12. Bayerischer Selbsthilfekongress am 16. November 2019 in Hof

Der 12. Bayerische Selbsthilfekongress findet am Samstag, dem 16. November 2019, von 9:30 bis 16:30 Uhr in Hof in der Freiheitshalle (Kulmbacher Str. 4, 95030 Hof) statt. Das Motto des Kongresses lautet: „Tragende Netze erleben – Selbsthilfekompetenz im Gesundheitswesen“. Am Vormittag hält Prof. Armin Nassehi vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München einen Vortrag zum Thema „Was heißt eigentlich Gesundheitskompetenz?“. Am Nachmittag steht ein Themenforum „Patientenkompetenz im Fokus – Was kann gemeinschaftliche Selbsthilfe leisten?“ an, in dem gemeinsam diskutiert werden darf. Alternativ dazu gibt es weitere sechs Foren beziehungsweise Workshops, die zu Begegnung, Information und Austausch, aber auch zu Achtsamkeit und Bewegung einladen. Mit einem Abschlussplenum schließt die Veranstaltung. Bitte melden Sie sich unter www.seko-bayern.de mit dem Anmeldeformular für den Kongress an. Bei Fragen helfen Tel.: 0931/20 78 16 42 oder E-Mail: irina.tezak@seko-bayern.de. Das gesamte Programm:https://www.seko-bayern.de/images/download/programm_selbsthilfekongress_190909.pdf


„Kleine Patienten lohnen sich nicht“ – SZ vom 19. September 2019

Der Abteilung für psychisch kranke Kinder und Jugendliche des TU-Uniklinikums rechts der Isar droht die Schließung. Dabei ist die Nachfrage in München groß, die Wartelisten sind lang und der Bedarf wächst weiter. Doch die Kinder- und Jugendpsychosomatik macht Verluste. Zwei ihrer Tageskliniken wurden bereits geschlossen. Dabei ist ein psychisch gesundes Kind die beste Voraussetzung für ein gesundes Leben als Erwachsener. Lesen Sie weiter unter
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-kindermedizin-klinikum-rechts-der-isar-kinder-und-jugendpsychosomatik-1.4607401-0.


90 Jahre Heckscher Klinkum – BASTA gratuliert!

1929 wurde in München-Schwabing die erste Kinder- und Jugendpsychiatrie gegründet. Leider spüren auch die Mitarbeiter des Heckscher Klinikums den ökonomischen Druck, weil Leistungen von den Krankenkassen nicht aufwandsgerecht finanziert werden. Mehr dazu unter https://www.sueddeutsche.de/muenchen/90-jahre-heckscher-klinikum-es-begann-mit-500-000-reichsmark-1.4620388.


Grafik für die Petition “Mehr Personal für psychische Gesundheit”

Grafik für die Petition “Mehr Personal für psychische Gesundheit”


Psychische Gesundheit braucht Personal und Zeit – Kundgebung in Berlin

Eine ausreichende Zahl von qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern istfür eine moderne psychiatrische, kinder- und jugendpsychiatrische sowie psychosomatische Versorgung unverzichtbar. Die Entwicklung geht aber gerade in eine ganz andere Richtung. So hatte die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), den gesetzlichen Auftrag erhalten, die Voraussetzungen für mehr Qualität zu schaffen. Leider hat der G-BA jetzt eine Richtlinie verabschiedet, die die heute schon prekäre Personalsituation weiter verschärfen könnte.Für den 10. Oktober 2019 ist eine Kundgebung in Berlin geplant. Veranstalter ist das Bündnis „Mehr Personal und Zeit für psychische Gesundheit“. Weitere Informationen stehen unter www.mehr-personal.org zur Verfügung.Eine Petition ist eingereicht und wird vom Bundestag noch geprüft.


Header der Webseite des Kinikums Rechts der Isar der TU München

Header der Webseite des Kinikums Rechts der Isar der TU München

Behandlung von älteren Patient(inn)en mit Depressionen

Schätzungen zufolge leiden zwischen 10 und 20 Prozent der älteren Menschen an Depressionen. Für die Betroffenen haben Depressionen negative Folgen wie schlechte Lebensqualität, höheres Risiko für andere Krankheiten und im Extremfall Tod durch Suizid. DieBesonderheit bei älteren Menschen ist, dass diese aufgrund einer körperlichen Erkrankung bereits mit anderen Medikamenten therapiert werden, auf bestimmte Nebenwirkungen besonders empfindlich reagieren oder die Medikamente langsamer verstoffwechseln.Um herauszufinden, welche Medikamente und nicht-medikamentöse Therapien bei Menschen, die älter als 65 Jahre sind, am besten wirken, wurde eine Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt. Die Methoden des Projekts wurden unter http://www.crd.york.ac.uk/PROSPERO/display_record.php?ID=CRD42018107814 veröffentlicht (Englischsprachige Webseite).
die Ergebnisse findet man unter https://doi.org/10.1016/j.euroneuro.2019.07.130 (Englischsprachige Webseite) und https://www.psykl.mri.tum.de/node/73.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. BASTA- Mitglieder wurden zu einem Gespräch eingeladen und die Ergebnisse flossen in die Zusammenfassung ein.

Kontakt: krause@ifem.uni.freiburg.de