August-Blog

Für den Achtsamen können sich auch einfache Pflastersteine im Abendlicht in Gold verwandeln.
Foto: Peter Bechmann

Metastudie zur Bedeutung von Achtsamkeit bei Psychotherapien

Auf dem Portal „Neurologen und Psychiater im Netz“ findet sich der Artikel „Achtsamkeit als Schlüssel zum Erfolg bei Psychotherapien“. Darin wird eine Metastudie vorgestellt, die zutage bringt, dass die Steigerung der Achtsamkeit die positive Wirkung von Meditationen und ähnlichen Therapien erklärt, aber auch von psychotherapeutischen Behandlungen, in denen Meditation keine Rolle spielt.

Die Metastudie stammt von einem Team von Psycholog*innen der Universität Wien rund um Ulrich Tran und umfasst 146 Studien mit fast 11.000 Teilnehmer*innen. Dabei ging es laut Tran bei den Behandlungen „in denen Meditation […] eine größere oder kleinere Rolle“ spielte, um die „Vermittlung und Steigerung von Achtsamkeit, wodurch es auch zu einer Verminderung von Beschwerden und […] ganz allgemein zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit kommt“. 

Tran stellt fest: „Die Steigerung der Achtsamkeit scheint eines jener Elemente zu sein, die das Ausmaß der positiven Wirkung von meditativen und ähnlichen Behandlungen auf die psychische Gesundheit erklärt.“ Nach dem Zitat heißt es in dem Artikel weiter: „Tatsächlich zeigte sich aber in der Übersichtsstudie, dass es auch bei anderen psychotherapeutischen Behandlungen, in denen Meditation und Achtsamkeit keine Rolle spielen, zur Steigerung von Achtsamkeit kommt, wenn auch in geringerem Ausmaß.“

Dem Artikel vorangestellt ist folgende Definition des Begriffs: „Achtsamkeit ist die Fähigkeit, die eigene Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten und den daraus folgenden Eindrücken, Gedanken und Gefühlen mit Neugierde, Offenheit und Akzeptanz zu begegnen.“

Den ganzen Artikel gibt es unter folgendem Link: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/news-archiv/artikel/achtsamkeit-als-ein-schluessel-zum-erfolg-bei-psychotherapien


Logo der APK auf der Webseite www.apk-ev.de

Aktion Psychisch Kranke (APK) e. V.: Jahrestagung 2022 in Berlin


Der Fachtag, der am 7. September 2022 im Rahmen der APK-Jahrestagung stattfindet, steht unter dem Motto „Perspektiven der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen“. Laut APK geht es zunächst um die im Psychiatriedialog diskutierten Handlungsbedarfe und Zielsetzungen. „Anschließend“, so heißt es auf der Website weiter, „sollen Perspektiven für die Umsetzung aufgezeigt und zugleich noch offene Entwicklungsbedarfe insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Leistungsbereichen erörtert werden.“ Die Teilnahmekosten für den Fachtag betragen 140 Euro. Im Preis enthalten sind Getränke und Imbiss.

Am 8. September 2022 wird in Kooperation mit NetzG, dem Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit, sowie weiteren Selbsthilfeorganisationen der Selbsthilfetag zum Thema „Partizipation als gemeinsame Aufgabe im Trialog – Denkanstöße für Teilhabe und Selbstbestimmung“ durchgeführt. Aufgezeigt und diskutiert werden sollen dabei Beispiele und Konzepte von gelungener und notwendiger Partizipation im Trialog.

Der Selbsthilfetag ist kostenfrei.

An beiden Veranstaltungstagen ist zudem ein Markt der Möglichkeiten der Selbsthilfe geplant.

Das Programm des Fachtags, des Selbsthilfetags sowie eine Liste der Referierenden können Sie auf unter diesem Link einsehen: https://www.apk-ev.de/veranstaltungen/jahrestagung/tagung-2022.


Header-Scrhiftzug auf der Webseite www.seko-bayern.de

Selbsthilfefachtag Sucht und Gesundheit: Am 16. September 2022 in Aschaffenburg

Unter dem Motto „Was SUCHT ihr? Aus Einsamkeit wird Abhängigkeit: Hilfsmöglichkeiten zur Krisen- und Suchtfreiheit FINDEN“ wird am Freitag, dem 16. September 2022, in Aschaffenburg von 10 bis 16 Uhr der bayernweite Selbsthilfefachtag Sucht und Gesundheit durchgeführt. Veranstalter ist die Seko – Selbsthilfekoordination Bayern in Kooperation mit der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS) sowie der Selbsthilfekontaktstelle Aschaffenburg Aktiv!.

Der Vormittag steht ganz im Zeichen zweier Vorträge von Professor Dr. Dominikus Bönsch und Professor Dr. Jörg Wolstein, beide Fachärzte für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Das Thema von Professor Bönsch lautet: „Abhängigkeit und depressive Erkrankungen – zwei unterschiedliche Ausprägungen des gleichen Problems? Die Pandemie und die Isolation der Betroffenen – und die psychiatrischen Folgen.“ Im Programm heißt es dazu: „Während der Alkoholkonsum insgesamt rückläufig war, stieg der Konsum bei vielen Betroffenen deutlich an. Zugleich kam es erstmals seit vielen Jahren zu einem Anstieg bei den Angsterkrankungen und depressiven Störungen. […] Ein besonderes Augenmerk soll auf die Frage gelegt werden: Was hilft den Betroffenen und Angehörigen auch zukünftig – insbesondere um der Isolation zu entkommen und die Resilienz zu stärken?”

Professor Wolstein referiert zum Thema: „Verlinken oder versinken? Vor- und Nachteile von sozialen Medien im (Pandemie-)Alltag“. Er zeigt auf, wie sich die sozialen Medien nutzen lassen, ohne sich darin zu verlieren.

Am Nachmittag werden fünf unterschiedlichen Workshops angeboten.

Die Tagungsgebühr beträgt 30 Euro, Veranstaltungsort ist das Martinushaus in der Treibgasse 26 in 63739 Aschaffenburg. Weitere Informationen und Anmeldung: https://www.seko-bayern.de/veranstaltungen/selbsthilfefachtag-2022/.


Headergrafik auf der Seite www.aerzteblatt.de

Ärzteblatt: Gegen Einsamkeit und soziale Isolation

Die Ergebnisse einer Fachkonferenz, zu der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingeladen hat, stellt Petra Bühring im Rahmen ihres Artikels „Einsamkeit und soziale Isolation: Auf der Suche nach Evidenz“ im Ärzteblatt vor (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/psychiatrie?s=&p=1&n=1&aid=226032). Die Auswirkungen von Einsamkeit auf die psychische und körperliche Gesundheit seien hoch, schreibt sie. Depressionen und Angsterkrankungen gehörten dazu, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und immunologische Störungen. Betroffen seien rund acht Millionen Menschen in Deutschland, also rund zehn Prozent von 80 Millionen Einwohnern. 15 Prozent und mehr seien in bestimmten Altersgruppen betroffen, darunter vor allem jüngere Erwachsene und ältere Menschen.

Im Artikel wird eine Studie von Holt-Lunstad (2015) zitiert, die aufhorchen lässt. Ihr zufolge steige die Mortalität chronisch einsamer Menschen um 26 Prozent an, bei Isolation sogar um 29 Prozent und bei Alleinlebenden um 32 Prozent. Bühring fügt an: „Soziale Isolation ist der Studie nach stärker für Sterblichkeit verantwortlich als Rauch und Alkoholkonsum.“

Weitere Wissenschaftler*innen machen die ganze Breite des Problems deutlich. Laut Professorin Dr. phil. Maike Luhmann von der Ruhr-Universität Bochum habe während der COVID-19-Pandemie Einsamkeit in allen Altersgruppen stark zugenommen. Dies überrascht ebenso wenig wie ihre Feststellung, dass von diesem Anstieg Jugendliche und junge Erwachsenen, Eltern kleiner Kinder und Alleinlebende besonders betroffen seien. Ska Skalden von der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien hat ermittelt, dass auch Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung häufiger von Einsamkeit betroffen seien. Für Trans*personen gelte dies noch einmal mehr. Und Theresa Herzog von der Wirtschaftsuniversität Wien hat feststellt, dass Einsamkeit auch für geflüchtete Menschen eine große Herausforderung sei. „Sprechen wir über Einsamkeit von Geflüchteten, sind die Menschen ja nicht nur geografisch vertrieben, […] sondern auch emotional und relational.“

All dies will das BMFSFJ mit einer Strategie in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) bekämpfen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus wird in dem Artikel folgendermaßen zitiert: „Es geht darum, wie Einsamkeit vorgebeugt und bekämpft werden kann. Wir wollen evidenzbasierte Strukturen schaffen.“

Zum gleichen Thema findet sich auf der Homepage des Ärzteblatts noch ein Interview: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/psychiatrie?s=&p=1&n=1&aid=226019.


Grafik von der Blog-Webseite https://pudel-kern.com

Die vorbeugende Kraft der Philosophie: Gedanken eines BASTA-Mitarbeiters

Eine Analogie: Ist das Kind in den Brunnen gefallen, ist das Geschrei groß. Sobald das Kind in Sicherheit ist, gilt es vorzusorgen, um ein nochmaliges Fallen des Kindes in den Brunnen zu verhindern. Der Brunnen steht für das eigene Seelenleben, das aus den Fugen geraten ist. Man kann sich durchaus ein wenig auf Widrigkeiten vorbereiten: Hier leistet die Philosophie seit Jahrtausenden gute Dienste – in der Antike und auch noch heute ist ein Teil der Weisheit Seelenheilkunde. Wie man ein gutes, freudvolles Leben lebt, wussten die alten Weisen und vermittelten das ihren Schülern: Gerade derzeit ist das antike Weisheitswissen sehr aktuell. 

Albert Kitzler ist Philosoph, Coach und Oscar-Gewinner. Seine Bücher zur praktischen Philosophie geben viele, hilfreiche Impulse zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und helfen, seelisches Gleichgewicht zu erlangen und zu festigen. Er leitet eine Schule für antike Lebensweisheit, die einen täglichen, kostenfreien Newsletter anbietet (http://www.massundmitte.de/) Er lädt zur Besinnung ein. Um sein Leben zu ändern, zu verbessern, sollte man sich mit den wesentlichen Dingen befassen. Das ist gut investierte Zeit. Ebenfalls unterhält er einen Podcast, in dem er mit Jan Liepold und oft auch Gästen die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aufarbeitet und dabei unterstützt, glücklicher, gelassener und zufriedener zu werden: https://pudel-kern.com/. Außerdem produzierte er den Kurzfilm „Schwarzfahrer“ von Pepe Danquart, der 1994 einen Oscar gewann (https://www.youtube.com/watch?v=nWnSv0MMTns&t=505s).

(AM)