Dezember-Blog

Foto der Preisverleihung des Bürgerpreises des Bayerischen Landtags an das Patenschaftsprojekt des SKF für Kinder psychisch erkrankter Eltern. (Foto: Bayerischer Landtag)

Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) bietet ein Patenschaftsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern an. Für dieses Projekt ist er in diesem Jahr mit dem Bürgerpreis des Bayerischen Landtags ausgezeichnet worden.

Und so funktioniert die Patenschaft: Entweder werden die in Frage kommenden Familien über bestimmte Einrichtungen vermittelt (Erziehungsberatungsstellen, Frühe Hilfen, Kliniken…), oder es melden sich die Familien beim SKF selbst (patenschaften@skf-muenchen.de ). Dasselbe gilt für interessierte Pat*innen.

Wenn sich Pat*innen und Kinder über die Vermittlung gefunden haben, finden die Kontakte ca. zwei bis drei Mal im Monat statt. Die Pat*innen unternehmen mit den Kindern verschiiedene Aktivitäten. Fahrtkosten, Eintrittskarten und sonstige Ausgaben für die Kinder werden teilweise erstattet.

Alles weitere finden Sie auf dieser Seite: https://www.skf-muenchen.de/unser-angebot/patenschaften/patenschaften-fuer-kinder-psychisch-erkrankter-eltern.html


Die beiden Gewinner des Antistigma-Preises des DGGPN: Aetas Kinderstiftung und die Fachhochschule Joanneum, Graz.

DGPPN-Antistigma-Preis 2023: Ein Zeichen gegen Vorurteile

Mit dem Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen würdigen die DGPPN und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen engagieren.

Das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die AETAS Kinderstiftung und das Lehrprojekt #weilwegschauennichtdrinist! der Fachhochschule Graz. Zusätzlich vergab die Jury einen Anerkennungspreis an das Jobcenter Berlin Lichtenberg.

Die AETAS Kinderstiftung aus München betreut Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen nach traumatischen Lebensereignissen wie tragischen Unglücksfällen oder einem Todesfall in der Familie durch Suizid oder Gewalt.

Die Fachhochschule Graz will Studierende ihres Lehrgangs „Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege“ mit einem speziellen E-Learning-Kurs dafür sensibilisieren, welchen Vorurteilen und Stigmatisierungen psychisch erkrankte Patient*innen im Gesundheitssystem häufig ausgesetzt sind. Der Anerkennungspreis ohne Preisgeld ging an das Jobcenter Berlin Lichtenberg. Dort wurde 2017 das Projekt „Psychosoziales Coaching“ eingeführt, um psychisch erkrankte Arbeitslose besser unterstützen zu können.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.dgppn.de/preise/antistigma-preis.html.


Headergrafik auf der Webseite https://muenchner-insel.de

Münchner Insel: Krisen- und Lebensberatung

Die Münchner Insel ist eigenen Angaben zufolge die einzige Einrichtung in München, die Menschen in akuten Krisen sofort und persönlich ein Beratungsgespräch anbieten kann, ohne Terminvergabe, ohne lange Wartezeit, auch per Video.

Die Beratung erfolgt kostenlos. Ratsuchende können anonym bleiben. Es beraten Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen und Theolog*innen mit therapeutischen Zusatzqualifikationen. Sie stehen unter Schweigepflicht. Die Themen reichen von Lebens- und Beziehungskrisen über psychische, familiäre, soziale, wirtschaftliche, juristische bis hin zu spirituellen Fragestellungen. Es werden Informationen zu anderen Hilfeeinrichtungen weitergegeben.

Die Münchner Insel befindet sich am Marienplatz im Untergeschoss, Tel.: 089/22 00 41. Die Beratungszeiten sind von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 18 Uhr. Wer mehr über die Münchner Insel wissen möchte, sei an die Website https://muenchner-insel.de verwiesen.


Titelblatt des Barmer-Gesundheitsreports 2023

Barmer Gesundheitsreprort 2023:
Psychisch krank bei der Arbeit

Von den 7,8 Millionen Beschäftigten in Bayern ist laut einer Auswertung der Krankenkasse Barmer Bayern für den Gesundheitsreport 2023 jede dritte Erwerbsperson von einer psychischen Diagnose betroffen – also etwa 2,6 Millionen Menschen. Bei sechs Prozent davon führt nach dieser Erhebung so eine Erkrankung zur Arbeitsunfähigkeit. Das heißt 470 000 Menschen werden mindestens einmal im Jahr wegen einer psycischen Erkrankung oder Störung krankgeschrieben. Die Dauer der Krankschreibung liegt nach diesen Zahlen bei durchschnittlich sechs Wochen.

Die Zahlen der Krankenkassen-Auswertung beleuchten viele Aspekte wie Geschlecht, Alter, Bildung und Beruf. Vor allem Beschäftigte in medizinischen und sozialen Berufen wie Kranken- oder Altenpfleger haben mehr Fehltage. Auch Mitarbeiter in Callcentern laufen stärker Gefahr, seelisch zu leiden. Schaut man sich die Schulabschlüsse an, so zeigt sich, dass Menschen mit Mittlerer Reife am stärksten betroffen sind. Wer Abitur hat, ist seltener arbeitsunfähig. Auch den wenig überraschenden Zusammenhang zwischen Wohnort- und Jobwechsel und psychischer Gesundheit hat die Erhebung der Barmer belegt: Je länger Menschen an einem Wohnort leben und je langfristiger sie ihrem Arbeitsplatz treu bleiben, desto geringer ist das Risiko, psychisch zu erkranken.

Den Barmer-Gesundheitsreport finden Sie hier zum Download:

https://www.bifg.de/publikationen/reporte/gesundheitsreport-2023

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse im Bezug auf psychische Erkrankungen finden sich im Beitrag des Bayerischen Rundfunks:
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/psychisch-krank-in-der-arbeit-zahlen-ursachen-und-hilfen.
Es existiert auch ein Audiobeitrag zum Thema und einige Kontaktadressen.


Was für Erwachsene “einmal laut werden” heißt, kann für Kinder zum traumatischen Erlebnis werden.
(Zeichnung Peter Bechmann)

Die Folgen von VerbaleM Mißbrauch bei Kindern

“Kinder, die von Erwachsenen angeschrien oder verunglimpft werden, haben später ein höheres Risiko, sich selbst zu verletzen, Drogen zu nehmen oder im Gefängnis zu landen.” so beginnt der Artikel auf NTV, der über eine Meta-Studie von Forschenden aus den USA und Großbritannien berichtet.  Das Team um Shanta Dube und Peter Fonagy kommt anhand von 166 ausgewerteten Studien zu dem lange vermuteten Schluss, dass verbaler Missbrauch im Kindesalter weitreichende Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit von Menschen im Laufe ihres Lebens haben kann. Bisher sei laut Dube “verbaler Missbrauch nicht auf dem Radar von Eltern”. Demzufolge sind sich auch wenige Erwachsene darüber im Klaren, dass es sich um ein weitverbreitetes Problem handle, das die Entwicklung von Kindern beeinträchtige. Diese und weitere Informationen finden Sie im Artikel von ntv (https://www.n-tv.de/wissen/Kinder-anschreien-ist-verbaler-Missbrauch-article24441860.html?utm_source=pocket-newtab-de-de).

Die Originalstudie ist unter dieser Webadresse zu finden: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0145213423003824?via%3Dihub


Titel-Grafik des Podcasts “Schlaucast” des JIZ auf der Seite https://podcasters.spotiy.com

„Schlaucast“-Podcast zum Thema Mobbing in der Schule und Schulstress

Schlaucast ist ein Infopodcast des Jugendinformationszentrums (JIZ) in München auf dem Streamingdienst Spotify, der sich an eine jüngere Zuhörerschaft wendet. In einer Podcast-Folge sprechen die Redakteur*innen mit Katharina Oßwald (Diplom-Psychologin und Teamleitung der Beratungsstelle der PIBS - Psychologische Information und Beratung für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte) über Ursachen und Folgen von Mobbing unter Schüler*innen und darüber, wie sich Mitschüler*innen, Eltern, Lehr- und Fachkräfte bestenfalls dazu verhalten sollten. In einer weiteren Ausgabe definiert Katharina Oßwald Ursachen von Stress und verrät Lösungsansätze wie Schüler*innen entspannter den Schulalltag meistern und was Eltern und Lehrkräfte dazu beitragen können.

Zu hören sind die Podcasts unter https://podcasters.spotify.com/pod/show/schlaucast .


Cover des Buches “Selbstbestimmt - wie wir mit Erwartungen umgehen und ein selbstbestimmtes Leben führen” von Dr. med. Tatjana Reichhardt und Claudia Pusch, erschienen im Kösel-Verlag.

Die Ironische Buchbesprechung: „Selbstbestimmt“

Kennen Sie das schöne Gefühl, im falschen Film zu sein? Die anderen haben eine Fernbedienung und kommandieren Sie herum wie einen Roboter? Sie haben nur zu funktionieren und sonst nichts? Ja, selbst schuld. Selbst schuld, wenn Sie das Buch „Selbstbestimmt – Wie wir mit Erwartungen umgehen und ein authentisches Leben führen“ von Dr. med Tatjana Reichhart, welche einst für BASTA arbeitete, und Claudia Pusch noch nicht gelesen haben.

Der Prozess, in ein freies, selbstbestimmtes Leben zu gehen ist leicht: Man nehme sich mehrere Coaches, die bezahlt werden wollen. Was? Sie wollen nicht zahlen? Wer nicht zahlen will, muss lesen. Das tun Sie gerade? Sehr gut. Haben Sie dann Fortschritte an Ihrer eigenen Fernbedienung für die anderen und das Leben gemacht, drücken Sie einen Knopf und voilà: Alles tanzt nach Ihrer Pfeife.

Zu schön um wahr zu sein? Nein, ein realistisches Ziel. Es ermöglicht sachliche Kritik an den anderen und einen guten Kompromiss, ohne Verletzungen auszulösen. Die Autorinnen freuen sich über das Feedback zu Ihren Fortschritten in ein würdiges Leben.

Wie das funktioniert zeigt Ihnen das Buch: Hier der Werbetext: “Es leitet dazu an, die derzeitige Situation zu reflektieren, die eigenen Bedürfnisse, Werte und Potenziale zu identifizieren und sie von äußeren und verinnerlichten Erwartungen zu unterscheiden. Es unterstützt dabei, die Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen zu finden und sich die Frage zu beantworten, wie man auf sich selbst vertraut und in Selbstführung gehen kann. Dazu bietet es einen klar strukturierten Fahrplan, um die gewonnenen Erkenntnisse im Alltag umzusetzen, Widerstände zu überwinden und Lebensfreude zu gewinnen.” 

https://www.penguin.de/Paperback/Selbstbestimmt/Tatjana-Reichhart/Koesel/e600980.rhd 


Eisdisteln am Kochelsee, Foto: Peter Bechmann

Wir wünschen uns allen ein Jahr 2024, in dem wir uns aus der Erstarrung der Zukunftsängste lösen können.

Ihr BASTA-Team