Januar-Blog

Cover der Oktoberausgabe von “unbeirrbar”, dem Mitgliedermagazin APK Bayern

Gratulation zum 20. Geburtstag von „unbeirrbar“

Das Mitgliedermagazin des Landesverbandes Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. besteht seit 20 Jahren. Mit acht Seiten im Mai 2002 wurde der erste Versuch gestartet und wuchs 2008 schon auf 16 Seiten an. Das Heft wurde farbiger und im März 2021 erschien es grundlegend verändert in seiner jetzigen Aufmachung. Bei einer Mitgliederbefragung 2021 wurde “unbeirrbar” als sehr wichtig eingeschätzt. Im Jahr 2019 wurde “unbeirrbar” mit dem von der AOK gestifteten Dr. Georg Schreiber Medienpreis ausgezeichnet. Auch der BASTA-Newsletter greift immer wieder Themen auf, die ihm für seine Leserschaft wichtig erscheint.

Vielen Dank an den Landesverband für die kontinuierliche Arbeit und das Aufgreifen von brisanten Themen.

 

Auf zwei Artikel im Heft Nr. 78 – Oktober 2023 weisen wir besonders hin:

 Kein Psychotherapieplatz in Sicht – Was tun?

Menschen mit einer akuten psychischen Erkrankung benötigen – je nach Schweregrad genauso sofortige Hilfe wie körperlich Erkrankte. Die ersten Anlaufstellen, um schnellstmöglich einen Psychotherapieplatz in Bayern zu erlangen, sind die „Terminservicestelle“ (TSS) und die „Koordinationsstelle Psychotherapie“ der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KBV). Siehe mehr unter https://www.kvb.de/patienten/psychotherapeutische-versorgung, dort können Sie sich auch telefonisch beraten lassen.

In dem Artikel finden Sie auch Hinweise auf unterstützende Angebote von verschiedenen Krankenkassen sowie Online-Psychotherapie und -Kurse.

„Keine Psychotherapie in Sicht?“: https://www.lapk-bayern.de/wp-content/uploads/2024/01/ApK-Bayern_Unbeirrbar-78_Kein-Therapieplatz-in-Sicht.pdf

 

Angehörige und Schuldgefühle

Es gibt nicht den einen Auslöser oder die eine Person, die schuld ist an der Erkrankung eines Familienmitgliedes. Und dennoch quälen sich viele Angehörige, insbesondere Eltern, mit der Frage, ob sie schuld seien. Dazu können auch Schuldzuweisungen von außen beitragen, sei es von Familienmitgliedern, von Freund*innen oder Bekannten. Hier beginnt ein Teufelskreis für die Angehörigen: Schuldgefühle wechseln sich ab mit Zweifeln, Selbstvorwürfen, Selbststigmatisierung, Scham, Rückzug bis hin zu Isolation. Und nicht zuletzt kann aus den Schuldgefühlen eine Überfürsorglichkeit dem psychisch erkrankten Menschen gegenüber resultieren. Wer wissen will, wie man zum Beispiel mit hartnäckigen Schuldgefühlen umgehen kann und wo man Hilfe findet, der/die sei auf den vollständigen Artikel verwiesen: 
„Nicht schuld sein, sich aber schuldig fühlen“: https://www.lapk-bayern.de/wp-content/uploads/2024/01/ApK-Bayern_Unbeirrbar-78_Nicht-schuld-sein.pdf

Quelle: ApK Bayern e. V., Mitgliedermagazin „unbeirrbar“ Ausgabe 78 / 2023, www.lapk-bayern.de


Screenshot von der Webseite www.dzpg.org, wo auf die Bedeutung der Partizipation von Betroffenen und Angehörigen hingewiesen wird

Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) ist online

Im Januar 2024 war es so weit: Die DZPG-Website wurde live geschaltet. Seit Mai 2023 arbeiten im DZPG Expertinnen und Experten daran, durch gemeinsame Forschung die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren. An sechs Standorten in Deutschland, darunter auch München-Augsburg, wirken hierzu Klinikerinnen und Forscher gemeinsam mit Betroffenen und Angehörigen. Die Organisation setzt von Anfang an auf Partizipation: Betroffene und Angehörige sind bei allen Forschungsprozessen und in allen Entscheidungsgremien beteiligt. Auch BASTA arbeitet mit.

Diese Informationen stammen von der DZPG (https://www.dzpg.org/aktuelles/pressemitteilungen/beitrag/gemeinsam-mehr-bewirken-forschung-fuer-eine-gesunde-psyche).
Das BASTA-Schulprojekt ist unter MUC 7 - Etablierung evidenzbasierter Psychiatrie und Entwicklung eines Langzeitprojektes zur Reduktion von Stigma und sozialem Ausschluss bei psychischen Erkrankungen (Stefan Leucht, Irene Bighelli) - eingebunden: Projekte (dzpg.org).

Weitere Informationen finden Interessierte unter der Homepage www.dzpg.org.
Die Hauptgeschäftsstelle der Organisation sitzt am Charitéplatz 1 in 10117 Berlin.


Logo auf der Webeseite www.nzz.ch

Neue Zürcher Zeitung: Was hilft gegen Verbitterung?

Die Beziehung ist am Ende, und der Chef ist unfair – im Leben gibt es viele Gründe zu verbittern. Eine Kränkung kann sich zu einer posttraumatischen Verbitterungsstörung (PTED) auswachsen, aus der Betroffene kaum allein herausfinden. Michael Linden, Therapeut und Leiter der Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation an der Charité Universitätsmedizin Berlin, ist spezialisiert auf Verbitterungsgefühle und ihre extreme, chronische Ausprägung: die Posttraumatische Verbitterungsstörung (Posttraumatic Embitterment Disorder, PTED). Benannt ist sie in Anlehnung an die Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD), die Menschen nach stark angstauslösenden Erlebnissen entwickeln können.

Doch wie kann man Betroffenen helfen? Dazu greift Linden auf Erkenntnisse aus der Weisheitsforschung zurück: „Dazu gehören zum Beispiel Empathie und die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, sich auch in die Gegenseite eines Konflikts hineinversetzen zu können“, erklärt er. Diese Informationen sind unter https://www.nzz.ch/wissenschaft/verbitterung-wie-wir-mit-kraenkungen-umgehen-koennen-ld.1768971?utm_source=pocket-newtab-de-de bei der Neuen Zürcher Zeitung nachzulesen.
Weitere Informationen zu Zahlen, zur Methode von Linden, eine alternative Meinung und Beispiele für Menschen mit PTED finden Sie ebenda.


Uniklinik Tübingen: Transkranielle Magnetstimulation gegen Depression

Die Tübinger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie hat ein neues Behandlungsverfahren gegen Depressionen entwickelt – die sogenannte Transkranielle Magnetstimulation (TMS). Nach ihren Angaben kann die Behandlung mit TMS die üblichen psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungen ergänzen oder helfen, wenn Psychotherapie und Medikamente nicht ausreichen.

Bei der TMS werden die Nervenzellen des Gehirns durch Magnetimpulse stimuliert. Die Impulsserien führen zu einer anhaltenden Anregung der Nervenzellaktivität. Umgekehrt kann eine Überaktivität normalisiert werden. Bei der Depressionsbehandlung wird der Bereich des Gehirns direkt hinter der Stirn äußerlich behandelt. In Tübingen wird meist die sogenannte Theta-Burst-Simulation angewandt, die nur wenige Minuten dauert und so eine beidseitige Behandlung ermöglicht. Insgesamt sind für eine Sitzung etwa 15 Minuten erforderlich. Diese Informationen und mehr dazu stammen von der Universität Tübingen (https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/tms-depression).


Cover des Buches “Herbarium der Gefühle” von Anna Aptus, erschienen bei Palomaa Publishing

Buchbesprechung: „Herbarium der Gefühle“ von Anna Aptus

Das Buch „Herbarium der Gefühle“ von Anna Aptus beschäftigt sich mit der Gemütslage junger Mütter oder anderer Sorgeberechtigter. Oft treten schon während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt ambivalente Gefühle auf. Dann fragen sich Frauen, ob ihre Gefühle normal sind und/oder ob sie Hilfe brauchen. Die postnatale Depression ist schon bekannt, doch es gibt viele andere Symptome, die beachtet werden wollen: Zum Beispiel Schuldgefühle, Unausgeglichenheit, sozialer Rückzug, Reizüberflutung, Erschöpfung, Gewichtsprobleme oder Sucht.

Anna Aptus Handbuch für psychisch belastete Mütter beruht auf eigener Erfahrung. Sie lädt Lesende dazu ein, sich kritisch und ehrlich mit ihrer eigenen psychischen Belastung auseinanderzusetzen. Einfühlsam und klar bietet sie mit dem „Herbarium der Gefühle“ eine Hilfestellung für Mütter und Sorgepersonen. Die einzelnen Symptome psychischer Erkrankungen werden von der Illustratorin Rebecca Carmen durch verschiedene Pflanzen im Sinne eines Herbariums dargestellt.

Das Buch erscheint am 29. Januar 2024 im Verlag „Palomaa Publishing“ und kostet 16 Euro. Mitgearbeitet am Buch hat die psychologische Psychotherapeutin und Mutter Alina Steinberg. Als erste niederschwellige Anlaufstelle empfiehlt Aptus den Verein Licht & Schatten e.V. (www.schatten-und-licht.de). Er wurde 1996 als bundesweiter gemeinnütziger Verein von betroffenen Frauen als Selbsthilfeorganisation zum Problemfeld der peripartalen (rund um die Entbindung auftretenden) psychischen Erkrankungen von Müttern wie peripartale Depression, Angst- und Zwangsstörung, Psychose und Geburtstrauma gegründet. Sie vermitteln auch gerne weiter.

 Zu bestellen unter https://www.palomaapublishing.de/b%C3%BCcher/herbarium-der-gef%C3%BChle/