August-Blog

Grafik zu den Dokumentarfilmtagen auf der Webseite letsdok.de

LETsDOK-Dokumentarfilmtage 2023 bayernweit

Vom 11. bis 17. September 2023 laufen die LETsDOK-Dokumentarfilmtage in Bayern. An diesen sieben Tagen werden bayernweit rund 25 Dokumentarfilme in über 60 Aufführungen in zahlreichen Kinos zu sehen sein. Die Organisatoren betonen, dass es gerade in diesem Jahr besonders viele Filme zu außergewöhnlichen Menschen, zu Inklusion, zum Anderssein, zur Verrücktheit gibt. Ist das Zufall oder Ausdruck des Zeitgeistes? „Sind wir nicht alle ein bisschen verrückt?“ fragen LETsDOK-Bayernkoordinator und Filmemacher Walter Steffen.

Höhepunkte der 4. Dokumentarfilmtage in Bayern sind die Vorführung des Berlinale-Gewinners SUR L’ADAMANT (BASTA zeigte den Film am 03. August im Rahmen der Filmkunstwochen) und die Lange Nacht des Dokumentarfilms des BR.

„SUR L´ADAMANT“ ist am 15. September im Rio Filmpalast in München zu sehen. Im Film wird eine Tagklinik auf dem Fluss Seine in Paris mit deren Teilnehmer*innen portraitiert. Zum anschließenden Filmgespräch kommen Regisseur Nicolas Philibert und Gabriele Schleuning, Gründerin und langjährige Leiterin des Atriumhauses, einer Tagklinik in München.

„Die lange Nacht des Dokumentarfilms“ findet am 13. September im BR-Fernsehen statt. Hier zeigt der Bayrische Rundfunk drei Filme, die er koproduziert hat. Ein Einblick in die Reichhaltigkeit des Genres wird gegeben und die Filme sind danach in der ARD-Mediathek abrufbar. Alle Informationen findet man in der Presseinformation, die unter der Webadresse https://letsdok.de/presseinformation-letsdok-dokumentarfilmtage-2023-in-bayern/ abrufbar ist. Für (fast) jeden an vielen Orten in Bayern ist etwas geboten!


Flyer, mit der zur Teilnahme an der “KOKO-Forschungstudie geworben wird

KoKo-Studie sucht Teilnehmer*innen (10-14 Jahre)

Für eine klinische Studie, die untersucht, warum manche Kinder stärker auf Stress reagieren als andere, sucht die Prodo-Forschunsgruppe Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Prodo-Forschungsgruppe befindet sich an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München und beschäftigt sich unter der Leitung von Professor Schulte-Körne mit der Entwicklung und Evaluation von präventiven Programmen.

Kinder von depressiven Eltern haben ein höheres Risiko selbst an Depressionen zu erkranken. Die Studie möchte verstehen, welche Faktoren dazu beitragen und wie man sie verändern kann. Hierzu wird Kindern mit depressivem Elternteil ein Online-Training angeboten. Die LMU hat dafür eine App entwickelt, die die Stressverarbeitung der Kinder verbessern soll. Belastende Situationen werden positiv oder neutral umgedeutet, um sie besser bewältigen zu können. Zudem erhalten die Kinder und Jugendlichen, die an allen Terminen teilnehmen, eine Aufwandsentschädigung von bis zu 100 Euro.

Die Kinder bzw. Jugendlichen sollen zwischen 10 und 14 Jahren alt, sicher im Umgang mit der deutschen Sprache und ohne psychische Erkrankung sein. Die Elternteile können entweder mit Erfahrung einer depressiven psychischen Störung zu Lebzeiten des Kindes (keine bipolare Störung, psychotische Symptome oder Substanzmissbrauch) oder ohne Erfahrung einer psychischen Störung sein. Die Studie läuft für die Teilnehmer über vier Wochen und geht noch bis September 2024. Bei Fragen und Interesse bitte Frau Tonya Frommelt und Frau Leonie Bäumler unter der email psk.koko-studie@med.uni-muenchen.de anschreiben. Im Netz findet man alle Informationen für die von Frau Dr. Belinda Platt geleitete Studie unter https://prodo-group.com/studies/koko-studie/


Für viele ein langgeträumter Traum: Cannabis wird legal. (Foto: Veronique Dehimi “Carousell”)

Bundesregierung beschließt teilweise Cannabis-Freigabe

 Im Juni-Blog berichtete BASTA über ein Symposium der DGPPN in Berlin, bei dem kritisch über die Legalisierungspläne von Cannabis diskutiert wurde. Am 16. August hat sich die Bundesregierung auf einen Gesetzesentwurf aus dem Gesundheitsministerium verständigt, der eine teilweise Legalisierung des Canabis-Konsums vorsieht. Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete den Gesetzentwurf als „langfristige Wende in der bisher gescheiterten Cannabis-Drogenpolitik.”

In Zukunft soll der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis straffrei gestellt werden, ebenso der Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen. Außerdem sieht der Entwurf vor, dass von den Behörden genehmigte genossenschaftlich organisierte Vereine mit bis zu 500 Mitgliedern Cannabis für den Eigenbedarf gemeinschaftlich anbauen und an ihre Mitglieder abgeben dürfen.

Als wesentlichen Bestandteil des Entwurfs bezeichnete der Gesundheitsminister eine geplante Aufklärungskampagne der Bundesregierung, die sich vor allem an Jugendliche wenden und vor den Gefahren eines frühen und übermäßigen Konsums der Droge warnen soll.

Während CSU und CDU den Entwurf ablehnen und sich dabei auf Warnungen der Bundesärztekammer, des deutschen Richterbundes und der Gewerkschaft der Polizei beziehen, kritisierte die drogenpolitische Sprecherin der FDP-Bundesfraktion die komplizierten Regularien, durch die ein „Bürokratiemonster” entstehen würde.

Auf der Seite des Bundesministeriums finden Sie die Pressemitteilung und den Gesetzenwurf: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/bundeskabinett-beschliesst-cannabisgesetz-pm-16-08-23.html und

https://www.sueddeutsche.de/politik/cannabis-legalisierung-lauterbach-gesetz-erlaubt-1.6134047


Aussenfassade der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied (© kbo-LMK)

DGPPN und aerzteblatt.de: Strafzahlungen für psychiatrische Kliniken - Verbändebündnis sieht Versorgung in Gefahr

Ein breites Bündnis aus 20 psychiatrischen Fachverbänden und Betroffenenvereinigungen fordert die Streichung von Sanktionen, die psychiatrischen Kliniken ab dem 1. Januar 2024 aufgrund einer Personalrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) auferlegt wurden. In der sogenannten Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik- Richtlinie (PPP-RL) sind seit 2020 Untergrenzen für die Personalausstattung in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken festgeschrieben. Werden diese Untergrenzen nicht eingehalten, sieht das PPP-RL Strafzahlungen vor. Um Strafzahlungen zu vermeiden, würden die Kliniken Patientenzahlen reduzieren und innovative Behandlungsangebote abbauen. Daher gefährdeten diese Sanktionen die Versorgungssicherheit. Um diese Gefahr auszuräumen, ist es laut der „Plattform Entgelt“ – zu der auch die DGPPN gehört – nötig, die Strafzahlungen der PPP-RL in ihrer aktuellen Form zu streichen. Diese Informationen stammen von https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/psychiatrie?s=&p=1&n=1&nid=143725. Dort finden Sie auch weitere Informationen, ebenso wie unter https://www.dgppn.de/schwerpunkte/aktuelle-positionen-1/aktuelle-positionen-2023/ppp-rl.html.


Cover des Buches “Humor in Psychiatrie und Psychotherapie” erschienen im Verlag Schattauer

Buch: „Humor in Psychiatrie und Psychotherapie“

Lachen ist gesund – wie setzt man Humor in der Therapie ein? In dem von Barbara Wild herausgegebenen und in der zweiten Auflage erschienen Buch wird darauf eingegangen. In durchaus erheiternder Weise und mit dem gebotenen Ernst behandeln zwanzig namhafte Autoren aus allen Fachgebieten ein in der Psychiatrie und Psychotherapie lange verpöntes Feld, den Humor. Aus verschiedenen Blickwinkeln, mit viel Feingefühl, Praxisbeispielen und hoher Sachkenntnis wird sich dem genähert. Dabei ist es für Professionelle und Betroffene von unschätzbarem Wert, wenn diese Dimension des Daseins in der Beziehung zum Patienten nicht ausgeklammert wird.

Humor hat ein hohes Heilpotenzial. Relativ neu ist es, sich dem Thema Humor auf wissenschaftliche Art und Weise zu nähern. Auswirkungen, Bedingungen, Nebenwirkungen, Kontraindikationen und mehr werden besprochen. Für Psychiater*in, Therapeut*in oder Pflegende*r sollte dieses Werk Pflichtlektüre sein. Von den neurobiologischen Grundlagen angefangen über den Einsatz von Humor als Methode in verschiedenen Disziplinen der Therapie reicht die Spannweite. Mit vielen Beispielen aus der Praxis und gewürzt mit Witzen ist es zwar Fachliteratur, aber nicht trocken und ein hervorragendes Nachschlagewerk sowie Ideengeber. Humor ist eine Fähigkeit, die sich trainieren lässt – und mit dem Patienten lachen will gelernt sein. Es öffnen sich durch den Humor Türen im Therapieverlauf. Zu guter Letzt noch ein Witz, der dem Rezensenten in Erinnerung geblieben ist: „Was macht ein Psychologen-Pärchen, wenn es eineiige Zwillinge bekommt? Ein Zwilling kommt in die Experimental-Gruppe, der andere in die Kontrollgruppe.“

https://www.klett-cotta.de/produkt/barbara-wild-humor-in-psychiatrie-und-psychotherapie-9783608430615-t-2528