Juli-Blog

Motiv des Künstlerpreises vom H-Team auf der Seite www.h-team-ev.de

Preisverleihung zum H-TEAM Fotowettbewerb am 27. Juli 2023 München

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des H-TEAM-Künstlerpreises 2023 „nebeneinander-miteinander-durcheinander“ findet am Donnerstag, dem 27. Juli 2023 ab 17:30 Uhr in der Plinganserstraße 19 in München Sendling statt. Gekürt werden insgesamt die besten 22 Künstler*innen und ihre Fotografien. Teilgenommen haben Klient*innen, Angehörige von Betroffenen, Künstler*innen sowie viele am Thema Interessierte. Die Ausstellung läuft bis zum 31.12.2023.

Der Karikaturist und Münchener Turmschreiber Franz Eder wird gegen eine Spende für das H-TEAM auf Wunsch jeden Besucher porträtieren. Die Band „Sheep Lost“ wird musikalisch das Programm begleiten, und es gibt für alle Besucher*innen ein kleines, feines Buffet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Spenden gehen an den Soforthilfefond für Münchner Bürger in Not. Weitere Informationen finden Sie unter www.h-team-ev.de.


Filmplakat zur Reihe “Psychiatrie im Film” am 3.8. und 4.8. im Kino Neues Rottmann.

Terminerinnerung: PSYCHIATRIE IM FILM AM 03. UND 04. AUGUST 2023 Im Kino “Neues Rottmann” MÜNCHEN

  • Am DONNERSTAG, 03.08.2023 UM 18 UHR steht die Verfilmung des autobiografischen Erfolgsromans „WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO WIE ES NIE WAR“ auf dem Programm, bei dem die Kindheit des Autors als Sohn eines Leiters einer psychiatrischen Klinik thematisiert wird.
    Die Regisseurin Sonja Heiss ist zur Diskussion anwesend.

  • Am FREITAG, 04.08.2023 UM 20 UHR wird der französiche Dokumentarfilm „AUF DER ADAMANT“  gezeigt. Die Adamant ist eine tagklinische Einrichtung auf der Seine in Paris.


Motiv der LVR-Fachtagung “Autismus – Neurotypisch und Neurodivers” auf der Seite https://tagungen-klinikverbund.lvr.de

LVR-Fachtagung: Autismus – neurotypisch und neurodivers am 31.August 2023 in Köln

Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist eine psychische Erkrankung, die hauptsächlich die soziale Interaktion betrifft. Doch Diagnosen und Einschätzungen zu ASS orientieren sich an bekannten Symptomen und dem klassischen Bild von Jungen und Männern mit ASS. Es zeigt sich, dass diese Beschreibungen und Maßstäbe größtenteils nicht auf Mädchen und Frauen zutreffen.

Dieser Missstand steht im Mittelpunkt der diesjährigen LVR-Fachtagung zum Thema „Autismus“, die am 31.08.2023 in den Räumen Rhein/Ruhr/Erft im LVR-Horion-Haus, Köln-Deutz und online stattfindet. Die Veranstaltung beginnt um 9:00 Uhr und endet ca. 17:15 Uhr. Für die Vorträge wurden Fachleute aus den Bereichen Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenpsychiatrie sowie Betroffene und Angehörige gewonnen. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich. Weitere Informationen stehen unter https://tagungen-klinikverbund.lvr.de/de/nav_main/veranstaltungen/autismusfachtagung/inhaltsseite_10.html zur Verfügung.


Blick auf das Podium am 08.07. 2023 im Saal X im HP8 auf dem Mental-Health-Arts-Festival:
Prof. Michael Deuschle, Lina Ruske, Moderatorin Sybille Giel, Peter Bechmann (Foto: Robert Haas / Gasteig)

Die eigene mentale Gesundeit erkennen und erhalten

Auf dem Poium beim Mental-Health-Arts-Festival am 08.07.2023 im HP8 (siehe Juni-Blog) diskutierten die BR-Moderatorin Sybille Giel mit der Künstlerin Lina Ruske, Professor Michael Deuschle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und Peter Bechmann von BASTA über die Voraussetzungen, um am Arbeitsplatz die psychische Gesundheit zu erhalten. Die Leipziger Künstlerin schilderte Erfahrungen aus ihrem Kunstprojekt “Greater Forms” mit Kindern aus der Großwohnsiedlung Grünau, bei der die Mitwirkendenden auf sich und ihre mentale Gesundheit achten und Störungen in den Vordergrund stellen, anstatt immer zu funktionieren. Peter Bechmann berichtete über seine positiven Erfahrungen als ”geouteter psychisch Betroffener” beim Bezirk Oberbayern und über die Bedeutung, die das BASTA-Schulprojekt für seine psychische Gesundheit hat. Professor Michael Deuschle stellte das Konzept des Ersthelfers für psychische Gesundheit vor.

Am 14.07.2023 wurde das Gespräch im Notizbuch - Freitagsforum gesendet. Es steht bis auf weiteres unter diesem Link als Mitschnitt zum Nachhören bereit:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/bayern-2-debattiert-wie-geht-es-mir-die-eigene-mentale-gesundheit-erkennen-und-erhalten100.html


Sigmund Freud, fotografiert von Max Halberstadt um 1921 (Wikimedia Commons/gemeinfreies Werk)

aerzteblatt.de: Vor 100 Jahren erschien „Das Ich und das Es“ von Freud

Im Jahr 1923, genauer gesagt am 27. April 1923, erschien das Buch „Das Ich und das Es“ von Sigmund Freud (1856-1939). Der Wissenschaftler und Nervenarzt gilt als Begründer der modernen Psychoanalyse. Eines seiner Hauptwerke beschäftigt sich mit der Unterteilung der Psyche in drei Instanzen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich (oder Ich-Ideal). Im Artikel des Ärzteblattes heißt es dazu: “Von der Außenwelt abgeschnitten ist demnach das Es, das – dem Lustprinzip folgend – die organischen Triebe umfasst, die auf Befriedigung drängen. Im Zusammenspiel von Es und Außenwelt entsteht wiederum das „Ich“, das sich auf das Denken stützt”. Herausgefordert sei das Ich nicht allein davon, einen Ausgleich zwischen den Begehrlichkeiten des Es und den Möglichkeiten der Außenwelt zu schaffen, sondern auch durch das Über-Ich. Diese Instanz fungiere als eine Art Gewissen und weist das Ich auf Fehltritte hin.

In Therapien des Psychoanalyse geht es vielfach darum, sich über diese Muster klarzuwerden – und in den konkreten Situationen aktiv wahrzunehmen, wie man reagiert. Erst nach diesen ersten Schritten werden allmählich Änderungen mög­lich. Auch in der Erziehung spielt die Frage, wie liebevoll oder kritisch mit dem Verhalten eines Kindes umge­gangen wird, eine zentrale Rolle.

Diese Informationen stammen von https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/psychiatrie?s=&p=1&n=1&nid=142679.


DGPPN: Suizidhilfe – Gesetzesentwurf lässt psychisch Kranke im Stich

Laut Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGGPN) seien im Jahr 2021 in Deutschland 9200 Personen durch Suizid zu Tode gekommen, die meisten davon in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung.” Studien belegen, dass eine “psychiatrische, suizidpräventive Behandlung” viele dieser Menschen retten könne”.

Mitte Juni wurde von der Bundestagsabgeordneten Katrin Helling-Plahr, Dr. Karl Lauterbach, Dr. Petra Sitte, Swen Schulz und Otto Fricke (Helling-Pahr et al.) ein neuer, fraktionsübergreifender Gesetzentwurf zur Suizidhilfe vorgestellt. Dieser will “Menschen, die ernstlich sterben möchten und diesen Wunsch frei und eigenverantwortlich im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte gebildet haben […]” einen klaren Rechtsrahmen bieten, um Sterbehilfe in Anspruch nehmen zu können.

Andreas Meyer-Lindenberg, Präsident der DGPPN, bemängelt, dass die Begutachtung, ob es sich um den “freien Willen” des Betroffenen, und die Suizidassistenz in der gleichen Hand liegen können und sieht die Ressourcen für Beratungsstellen ungeklärt. Sein Hauptkritikpunkt lautet: „Wer akut suizidal ist, muss zunächst im Gesundheitssystem versorgt werden. Eine ergebnisoffene Beratung durch Menschen mit unklarer Expertise vermeidet Suizide nicht, sondern befördert sie“.

Diese Informationen stammen von der Website der DGPPN (https://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2023/pm-suizidbeihilfe-0623.html).


DGPPN: Keine Legalisierung von Drogen ohne Prävention und Forschung

Bei einem Symposium in Berlin diskutierten Vertreter aus Politik, Suchtmedizin und Psychiatrie auch über die Folgen einer Legalisierung von Cannabis für die psychiatrische Versorgung. Die drogenpolitische Agenda der Bundesregierung sieht neue Regulierungsmaßnahmen für unterschiedliche Suchtmittel vor.

Nach Angebe in der Pressemittteilung der DGGPN sind 8,5 Millionen Personen in Deutschland von Tabak abhängig, 1,9 Millionen von Alkohol und etwa 10 Prozent der regelmäßigen Cannabis-Konsumentinnen und  -konsumenten entwickeln eine psychische Störung. Nach Ansicht der DGGPN sei der regelmäßige Konsum besonders bis zum 25. Lebensjahr problematisch, bevor die Hirnentwicklung abgeschlossen sei. Hier sind “deutliche kognitive Beeinträchtigungen zu erwarten und es ist davon auszugehen, dass vermehrter Cannabiskonsum auch dazu führen wird, dass mehr und jüngere Betroffene an einer Psychose erkranken”.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhart Blienert verteidigte die neue Drogenpolitik der Ampelkoalition: „Unsere Suchtpolitik muss differenzierter werden: Klare Grenzen für Werbung, konsequenterer Jugendschutz bei Alkohol und Tabak, eine vernünftige Regulierung von Cannabis und mehr Hilfe für Betroffene und ihre Angehörigen […], weg von Strafe und Stigma, hin zu mehr Hilfe und mehr eigener Risikokompetenz.“  

Falk Kiefer, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtfoschung betonte in der Diskussion: „Politik organisiert die gesellschaftlichen Grundlagen, auf deren Basis Suchtmittel konsumiert werden; […] Drogenpolitik sollte evidenzbasiert sein und ausgehend von wissenschaftlicher Expertise rationale Entscheidungen treffen.“

Die größte Sorge der Mediziner ist, dass die Entkriminalisierung von Cannabis zu vermehrtem Konsum führen werde und damit auch zu mehr konsuminduzierten Problemen – insbesondere bei jungen Menschen, bei denen die Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Aus Sicht der Psychiatrie sind präventive Programme und begleitende Forschung deshalb unbedingte Voraussetzung für eine gelungene Entkriminalisierung von Cannabis.

Diese und weitere Informationen finden Sie unter https://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2023/hauptstadtsymposium-2023.html.

Unter https://www.dgppn.de/Veranstaltungen/haupstadtsymposien/hauptstadtsymposium.html steht eine Videoaufzeichnung des DGPPN-Hauptstadtsymposiums zur Verfügung.