November-Blog

Die Netzwerk-Meta-Analyse der Wissenschalfter*innen des Klinikums rechts der Isar der TU München (Logo oben) wurde auf der Plattform des National Institute for Health Research NIHR (Logo rechts) und in der Wissenschaftszeitschrift “The Lancet” (Logo links) veröffentlicht.

Psychologische Behandlungen in der Rückfallprophylaxe von Schizophrenie

Medikamente gelten als Hauptpfeiler zur Behandlung von Schizophrenie. Trotz der Behandlung mit Antipsychotika kommt es bei 24 Prozent der Patient*innen innerhalb eines Jahres zu einem Rückfall mit psychotischen Symptomen. Deshalb ist es wichtig, pharmakologische und psychologische oder psychosoziale Behandlung zu kombinieren. Dazu gehören Interventionen wie Familientherapie, kognitive Verhaltenstherapie oder Psychoedukation. Es ist jedoch nicht klar, welche dieser psychologischen oder psychosozialen Interventionen zur Rückfallprävention am wirksamsten ist.

Deshalb führten die Verfasser*innen eine systematische Übersichtsarbeit und eine Netzwerk-Meta-Analyse durch. Eine systematische Übersichtsarbeit bedeutet, dass alle vorhandenen Studien, die dieses Thema untersucht haben, nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt werden. In diesem Fall waren es Studien, die an Patient*innen mit Schizophrenie durchgeführt wurden und denen eine psychologische oder psychosoziale Intervention angeboten wurde mit dem Ziel, einen Rückfall zu verhindern. Dabei erhielt eine Gruppe von Teilnehmer*innen, die zufällig ausgewählt wurden, die psychologische oder psychosoziale Intervention, während einer anderen Gruppe die übliche Behandlung zuteilwurde. Weitere Informationen zu den Methoden des Projekts finden Interessierte unter https://www.crd.york.ac.uk/prospero/display_record.php?ID=CRD42019147884 und https://bmjopen.bmj.com/content/bmjopen/10/1/e035073.full.pdf.

Der Artikel zur Studie findet sich im Lancet unter folgenden Link (auf Englisch) https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S2215-0366%2821%2900243-1

Mithilfe einer Netzwerk-Meta-Analyse – dies ist eine statistische Analyseform – haben die Verfasser*innen die Auswirkungen der Behandlungen miteinander verglichen. Die Analyseergebnisse haben zutage gebracht, dass Familieninterventionen, Rückfallpräventionsprogramme, kognitive Verhaltenstherapie, Familienpsychoedukation, integrierte Interventionen und Patientenpsychoedukation bei der Vorbeugung von Rückfällen nach zwölf Monaten wirksamer waren als die Standardtherapie.

Der Link zur deutschen Fassung lautet: https://www.psykl.mri.tum.de/sites/www.mridemo.med.tum.de/files/ShARPP_Psychologische%20Interventionen%20f%C3%BCr%20R%C3%BCckfallprophylaxe%20der%20Schizophrenie.pdf.

BASTA war an dem Projekt (Definition der Methoden, Interpretation der Ergebnisse) und an der laiengerechten Zusammenfassung der Untersuchung beteiligt. In Anerkennung seiner engen Zusammenarbeit mit dem Projekt ist Wulf Peter Hansen (BASTA) Mitautor der daraus resultierenden Veröffentlichungen.


Logo der Süddeutschen Zeitung

Artikel „Ruhe gegen die Angst“ in der SZ

Zu der vorangegangenen Abhandlung passt ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 12. November 2021. Darin heißt es: „Bei psychotischen Störungen gelten Neuroleptika als Mittel der Wahl. Modellprojekte zeigen jedoch, dass Ärzte auch mit weniger Medikamenten zur Gesundung beitragen können.“ Nachfolgend wird geschildert, wie einer Betroffenen geholfen werden konnte. Den Artikel gibt es unter https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/psychatrie-neuroleptika-unterstuetzung-hilfe-1.5462545?reduced=true.


Logo der EX-IN-Bewegung

Zehn Jahre EX-IN Deutschland

Am 9. und 10. November 2021 fanden die Intervisionstage von EX-IN Deutschland im Bürgerzentrum Neue Vahr in Bremen statt. Sie standen ganz unter dem Zeichen der Rückschau, der Gegenwart und dem Ausblick auf kommende Zeiten. Der Festakt zum zehnjährigen Bestehens des Vereins EX-IN Deutschland e.V. mit einem gut moderierten Rückblick war eine spannende Veranstaltung. Mit Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Gudrun Tönnes, Werner Holtmann und Irmela Boden kamen auch ehemalige Vorständinnen und Vorstände zu Wort. Angelika Lacroix rundete mit ihrem Beitrag „10 Jahre EX-IN – Einblick von außen“ diesen Rückblick ab und machte am Beispiel Bremerhaven deutlich, was durch Tatkräftigkeit und Entschlossenheit in Kliniken möglich ist.

BASTA gratuliert dem Verein zur Entwicklung von EX-IN, ein Projekt, das nur durch viel Engagement so wachsen konnte, und wünscht weiterhin alles Gute!



Vernetzungstreffen EX-IN Bayern in Irsee am 26. und 27. Januar 2022

Ende Januar 2022 findet im Kloster Irsee erneut ein bayernweites EX-IN-Vernetzungstreffen statt. Neben den auf der letzten Tagung bereits erprobten Worldcafés mit Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Einsatzgebieten, Entlohnung, Fortbildungen, Supervision konnten zwei Referentinnen gewonnen werden. Margit Schmolke (Co-Autorin: „Recovery – Das Ende der Unheilbarkeit“) behandelt das Thema „Eigenreflexion als Notwendigkeit für Genesungsbegleiter*innen“, Karin Aumann (Genesungsbegleiterin und EX-IN-Trainerin) hält einen Vortrag zum Thema Entlohnung. Programm und Details zu Anmeldung sowie Kosten finden sich unter http://ex-in-by.de/wp-7f2a0-content/uploads/2021/11/Programm_2022-Vernetzungstreffen-Bayern-EX-IN.pdf. Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung in Bayern gültigen Corona-Auflagen.




Angebote für Flüchtlinge mit psychischen Erkrankungen in München

Logo der Klinik der LMU


Migrationsambulanz an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU bietet Menschen mit Migrationshintergrund eine ambulante Anlaufstelle. Die Spezialambulanz ist in die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) der Klinik integriert. Sie führt Diagnostik und Beratungen auf Arabisch, Dari, Deutsch, Englisch, Farsi und Französisch durch. Zu dem multiprofessionellen Behandlungsansatz gehören Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter und Pflegekräfte. Der Kontakt ist möglich über Telefon 089/4400-53307 von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Mehr Informationen unter https://www.lmu-klinikum.de/psychiatrie-und-psychotherapie/patientenportal/ambulanzen/migrationsambulanz/9ecb748e70d29bd8.


Logo von Refugio München

Therapie für Geflüchtete bei Refugio München

Viele Menschen mit Fluchterfahrung sind durch traumatisierende Erlebnisse in ihrem Herkunftsland sowie auf der Flucht schwer belastet. Refugio München bietet Geflüchteten, die durch Krieg, Verfolgung, Folter und Flucht traumatisiert wurden oder psychisch erkrankt sind, Psychotherapie und psychologische Betreuung an. Dabei arbeitet der Verein mit verschiedenen psychotherapeutischen Ansätzen wie Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, systemischer Therapie und Gesprächstherapie. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen setzt Refugio auch auf kreative Methoden wie Kunst- und Musiktherapie. Die Gespräche werden nach Möglichkeit in der Muttersprache geführt oder bei Bedarf gedolmetscht. Sie sind für die Geflüchteten kostenlos. Weitere Informationen unter https://www.refugio-muenchen.de/angebote-fuer-menschen-mit-fluchterfahrung-und-migrationshintergrund/psychotherapie-und-sozialberatung/.