Februar-Blog

Motiv vom Flyer der Ernst-Busch-Stiftung und dem Motiv des Podcast Redseelig

Motiv vom Flyer der Ernst-Busch-Stiftung und dem Motiv des Podcast Redseelig

Trialogischer Podcast „Redseelig“ der Eckhard-Busch-Stiftung

Am 3. September 2020 hat die Eckhard Busch Stiftung einen eigenen (trialogischen) Podcast unter dem Namen „Redseelig“ (https://redseelig.podigee.io/) gestartet. Im ersten Beitrag stellten sich Bettina Busch und Paula Meßler vor und führten in die Stiftungsarbeit ein. Danach ging es um Inhalte: „Suizidalität und Suizidprävention“, „E-Mental-Health und Fachliteratur rund um psychische Krisen und Erkrankungen“, „Corona und was es mit unserer Seele macht“ sowie „Angst und Stress unterm Weihnachtsbaum“.

Am 14. Januar 2021 stand die Bildungsinitiative „Mental Health First Aid (MHFA)“, also erste Hilfe für die Seele, im Mittelpunkt. Sie wurde im Jahr 2000 in Australien ins Leben gerufen. Die Lizenz für Kurse in Deutschland hat das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim erhalten. Ziel ist es, der Ersten Hilfe für die Seele den gleichen Stellenwert zu verschaffen wie der für den Körper. Dabei geht es nicht darum, selbst zu therapieren, sondern zu erkennen, wer im eigenen Umfeld betroffen sein könnte, ihn/sie anzusprechen und an professionelle Helfer weiterzuvermitteln. Zu den Inhalten der Kurse gehören außerdem Frühwarnzeichen sowie Informationen über die wichtigsten psychischen Erkrankungen. An einem solchen Kurs haben Mitarbeiterinnen der Eckhard Busch Stiftung teilgenommen. Sie möchten ihr Wissen weitergeben und ihrerseits MHFA-Kurse in Köln anbieten. Der nächste Podcast im Februar soll sich mit dem Thema „Depression“ beschäftigen, und zwar aus der Sicht eines Betroffenen.


Colllage aus dem Titelbld des Magazins Spektrum, die Woche und dem Cover des “JAD – Journal of Affective Disorder”

Colllage aus dem Titelbld des Magazins Spektrum, die Woche und dem Cover des “JAD – Journal of Affective Disorder”

Spektrum.de: Ein Placebo unterstützt Therapie bei Depressionen

Ein vermeintliches Naturheilmittel hilft beim Entspannen und lindert Depressionen. Tatsächlich offenbart eine Studie, die im JAD erschienen ist und über die Spektrum.de berichtet (https://www.spektrum.de/news/placebo-effekt-hilft-bei-der-psychotherapie-von-depressionen/1818737?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE), dass ein handelsübliches Öl, sprich ein Placebo, in dieser Hinsicht wirkt.

Die Psychologinnen Nina Jurinec und Anne Schienle von der Universität Graz untersuchten 126 Erwachsene mit Depressionen, darunter überwiegend Frauen. Sie wurden zu vier Sitzungen von wöchentlichen Therapiegruppen eingeladen. Dort erhielten sie Informationen über die Krankheit, zudem gab es Anleitungen zu Entspannungstechniken, die zu Hause eigenständig vertieft werden sollten. Eine Gruppe sollte zur besseren Entspannung vorher drei Tropfen aus einem Fläschchen einnehmen, das mit „Rosenwurz“ beschriftet war. Dass es sich um einfaches Sonnenblumenöl handelte, wussten die Teilnehmer*innen nicht. Sie berichteten über tiefere Entspannung und führten ihre Übungen deutlich häufiger durch als die anderen Gruppen. Noch dazu minderten die Placebo-Tropfen depressive Symptome. Eine ältere Studie beziffert den Placebo-Effekt bei Antidepressiva an der Gesamtwirkung auf bis zu 50 Prozent.


Motiv zur Kampagne “Angst” auf der Homepage www.generation-psy.de

Motiv zur Kampagne “Angst” auf der Homepage www.generation-psy.de

Generation-psy.de:
Was macht die Angst zur Angststörung?

Katharina Domschke ist eine der führenden Angstforscher*innen in Deutschland. Die Psychiaterin leitet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Freiburg. Unter https://www.generation-psy.de/kampagnen/angst/ findet sich ein Interview mit ihr, indem sie zunächst einmal feststellt, dass Angst lebensnotwendig sei. Sie stelle ein Alarmsystem dar, das uns warne, wenn Gefahr im Verzug sei. Angst könne uns aber auch zu Höchstleistungen antreiben. So heiße es im sogenannten „Yerkes-Dodson-Gesetz“, nicht die Abwesenheit von Angst, sondern ein mittleres Maß an Anspannung führe zum optimalen Abruf unserer Leistungsfähigkeit. Verselbstständige sich die Angst allerdings, also stelle sie sich ein, obwohl keine objektive Gefahr bestehe, dauere sie übermäßig lange an oder trete sie zu häufig auf und führe sie zu Beeinträchtigungen im alltäglichen, beruflichen oder persönlichen Leben, dann werde die Angst zur Angststörung.

Bei der Entstehung von Furcht, Angst und Angsterkrankungen, so Domschke weiter, handele es sich um ein Zusammenspiel vieler Risikofaktoren. Dazu gehörten Stress, Trennungsereignisse, chronische Belastungen oder Traumata, aber auch genetische Varianten. Die Behandlung beruhe neben Maßnahmen wie Stressreduktion, sportlicher Betätigung, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen auf zwei Säulen: der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) sowie der Pharmakotherapie, sprich der Medikamentenunterstützung.

Die Generation PSY ist in ganz Deutschland aktiv. Koordiniert wird die Initiative von Berlin aus durch die DGPPN.


Cover des Buches “Seelenleben - Einblicke in die jugendliche Psyche” von Prof. Michael Schulte- Markwort, erschienen im Carlsen-Verlag

Cover des Buches “Seelenleben - Einblicke in die jugendliche Psyche” von Prof. Michael Schulte- Markwort, erschienen im Carlsen-Verlag

Buchbesprechung:
„Seelenleben“ von Michael Schulte-Markwort

„Seelenleben – Einblicke in die jugendliche Psyche“ ist eine Sammlung von 20 Lebensgeschichten junger Menschen, die Patienten in einer Jugendpsychiatrie waren. Reflektiert erzählen diese, in welchem Umfeld sie leben und mit welchen Problemen und psychischen Krisen sie kämpfen. Der Kinder- und Jugendpsychiater antwortet einem jedem in einem Brief, ordnet die beschriebenen Probleme fachlich ein, macht Mut und gibt Zuversicht, indem er die Stärken des Einzelnen hervorhebt. Der respektvolle und liebevolle Ton zeigt, wie wichtig er einen jeden nimmt. Darüber hinaus enthält „Seelenleben“ Kapitel mit fachlichen Informationen zu Krankheitsbildern wie Depression, Magersucht, Ess- und Zwangsstörungen oder Verwahrlosung. Auch allgemeinere Fragen werden beantwortet: „Woran merke ich, dass ich Hilfe brauche?“ und „Was ist eine Therapie?“. Porträts und Aussagen von jugendlichen Patienten wie „Es tut so gut, hier einfach mal ich sein zu dürfen – ohne bewertet zu werden“ runden das Buch ab. „Seelenleben“ gibt einen Einblick, was Hilfe leisten kann und nimmt damit Angst vor der Psychiatrie.

Das Buch „Seelenleben“ von Michael Schulte-Markwort mit Fotos von Nina Grützmacher ist im Carlsen Verlag erschienen (ISBN 978-3-551-25230-2) und kostet 16 Euro.

Hier der Direktlink zum Verlag:
https://www.carlsen.de/softcover/seelenleben/978-3-551-25230-2


Doppelseite mit Kapitelbeginn und Gedicht von Véronique Dehime aus dem Buch “Psycho-Tisch – Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar” erschienen im  Pabst-Verlag.

Doppelseite mit Kapitelbeginn und Gedicht von Véronique Dehime aus dem Buch “Psycho-Tisch – Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar” erschienen im Pabst-Verlag.

Buchbesprechung: „Psycho-Tisch – Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar“

Das Buch „Psycho-Tisch“ ist aus dem Münchner Psychose-Seminar entstanden. Dort treffen sich regelmäßig Betroffene, Angehörige und Profis aus dem Psychiatrie-Umfeld, um sich untereinander auszutauschen. Entsprechend ausgewogen kommen diese drei Gruppen in dem Buch zu Wort.

Die Beiträge sind teils poetisch, teils essayistisch, humorvoll bis ernsthaft. Vor allem aber sind sie eins: authentisch. Der Leser kann sich in Betroffene und Angehörige, aber auch in die Situation von Profis einfühlen. Deshalb ist es eine Bereicherung für alle, die mit dem Thema Psychiatrie zu tun haben – aus welchem Grund auch immer. Es wird geschildert, wie die Protagonist*innen die Psychiatrie und die Krankheit erlebt haben, im Guten wie im Schlechten. Auch begeben sich die Autor*innen auf die Suche nach dem Sinn der Krankheit und schlagen Brücken zu Wissenschaft und Gesellschaft. So kommen auch Themen wie Spiritualität und Krankheit zur Sprache.

Cover des Buches “Psycho-Tisch – Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar”

Cover des Buches “Psycho-Tisch – Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar”

Herausgeber des Buchs, das liebevoll bebildert ist, sind Heinrich Berger, BASTA-Mitglied Peter Bechmann, Véronique Dehimi, Karolina De Valerio und Josef Bäuml. Es ist im Verlag Pabst Science Publishers erschienen (ISBN 978-3-95853-231-1) und kostet 30 Euro. Erhältlich ist es zudem als E-Book (ISBN 978-3-95853-232-8).
Hier der Direktlink zum Verlag:
https://www.pabst-publishers.com/shop-checkout/detailansicht.html?tt_products%5BbackPID%5D=210&tt_products%5Bproduct%5D=1776&cHash=c299ab6a4bf895d7fc7e52c5c4ed8cd6