Juli-Blog

Die Filmkunstwochen mt der Reihe “Psychiatrie im Film” im Kino Neues Rottmann mit den Filmen “ein teil von uns” und “The Father”

Die Filmkunstwochen mt der Reihe “Psychiatrie im Film” im Kino Neues Rottmann mit den Filmen “ein teil von uns” und “The Father”

Psychiatrie im Film: „Ein Teil von uns“ (19. August 2021) und „The Father“ (20. August 2021)

BASTA – das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen und ariadne – Verein zur Hilfe für Alterskranke und seelisch Kranke e. V. zeigen in Zusammenarbeit mit dem Kino Neues Rottmann (Rottmannstr. 15, 80333 München, Tel.: 089/52 16 83) im Rahmen der Filmkunstwochen auch dieses Jahr wieder Filme zum Thema Psychiatrie. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Diskussion mit Betroffenen, Angehörigen und Psychiatrieprofis statt.

·      Donnerstag, 19. August 2021, 18 Uhr: „Ein Teil von uns“

Thema: Obdachlosigkeit und psychische Erkrankung

Nadja (Brigitte Hobmeier) hat ihr Leben endlich geordnet, eine erfüllende Arbeit, eine eigene Wohnung und eine neue Liebe gefunden. Plötzlich taucht ihre Mutter Irene (Jutta Hoffmann) auf, und mit ihr kehrt die Vergangenheit zurück. Denn Irene lebt auf der Straße.

Der Film nimmt uns mit zu den Menschen, von denen wir uns meist abwenden. Jutta Hoffmann gibt den Obdachlosen und psychisch erkrankten Menschen ein markantes Gesicht.

Der Film, bei dem Nicole Weegmann Regie führte, erhielt 2016 beim FernsehfilmFestival Baden-Baden den 3sat-Zuschauerpreis sowie Sonderpreise für beide Hauptdarstellerinnen und das Drehbuch von Esther Bernstorff.

·      Freitag, 20. August 2021, 20 Uhr: „Preview: The Father“

Thema: Demenz

In dem Film steht die Beziehung eines alten Vaters zu seiner Tochter im Mittelpunkt. Während Anthony aufgrund seiner Krankheit immer vergesslicher und hilfsbedürftiger wird, pocht er auf seine Unabhängigkeit und stößt seine Tochter Anne von sich. Als die attraktive neue Betreuerin Laura ihren Dienst antritt, überhäuft Anthony sie mit Komplimenten. Doch Anne warnt Laura, dass ihr Vater nicht immer so charmant sei. Laura erinnert Anthony an Annes Schwester Lucy, die als Künstlerin arbeitet.

Das Familiendrama unter der Regie von Florian Zeller feierte im Januar 2020 beim Sundance Film Festival seine Premiere. Anthony Hopkins spielt die Rolle des Vaters, Olivia Colman die seiner Tochter. Bei der Oscar-Verleihung 2021 ging der Film mit sechs Nominierungen ins Rennen, unter anderem für den besten Film, für das beste adaptierte Drehbuch, für Hopkins als bestem Hauptdarsteller und für Colman als bester Nebendarstellerin. Schlussendlich ergatterte der Film zwei Trophäen: Einen Oscar bekam Hopkins, den zweiten erhielten Christopher Hampton und Florian Zeller für das beste adaptierte Drehbuch.  


Die Herausgebergruppe des "Psycho-Tisches": Dr. Josef Bäuml,  Véronique Dehimi, Dr. Heinrich Berger, Dr. Karolina De Valerio, Peter Bechmann,  Foto: Alexandra Pohndorf

Die Herausgebergruppe des "Psycho-Tisches": Dr. Josef Bäuml, Véronique Dehimi, Dr. Heinrich Berger, Dr. Karolina De Valerio, Peter Bechmann, Foto: Alexandra Pohndorf

Online-Feier des Münchner Psychose-Seminars am 28. Juli um 18:30 Uhr mit Lesung aus dem Buch “Psycho-Tisch”

Anlässlich des 55. Psychose-Seminars, das im Sommersemester 2021 corona-bedingt als Online-Seminar stattfinden musste, lädt das Münchenr Psychose-Seminar zu einer Feier und Lesung per Zoom-Konferenz ein. Gelesen wird aus dem Buch “Psycho-Tisch - Geschichten und Bilder aus dem Münchner Psychose-Seminar”, das im letzten Jahr erschienen ist und das wir im BASTA-Newsblog vom Februar 2021 vorgestellt haben.

Wegen einer Teilnehmerzahlbeschränkung kann nur an die ersten 100 Angemeldeten den Einwahl-LINK versendet werden. Die Anmeldeadresse lautet anmeldung-mps@gmx.de  
Einladungsflyer zur Feier (2.MB) 


SZ-Journalist Ronen Steinke (2017), (Wikimedia Lizens CC BY-SA 4.0)

SZ-Journalist Ronen Steinke (2017), (Wikimedia Lizens CC BY-SA 4.0)

Messerattacke von Würzburg: Wegweisender SZ-Kommentar

Der SZ-Journalist Ronen Steinke hat in der Woche nach der Amoktat des Würzburger Messerstechers, bei der drei Menschen getötet wurden, unter dem Titel „Die Stigmatisierung von psychisch Kranken ist gefährlich“ einen klugen Meinungsartikel veröffentlicht.

Bereits im Vorspann seines Textes stellt er klar: „Die allermeisten psychisch erkrankten Menschen sind keine Gefahr für andere. Fast alle psychisch erkrankten Menschen leiden still, leise in sich gekehrt, Hilfe benötigend, manche fallen durch ihr Verhalten auf, viele andere aber auch überhaupt nicht.“

Des Weiteren unterstützt Steinke die Haltung der Sicherheitsbehörden, die sich gegen die vorschnelle Einordnung des Täters als islamistischen Terroristen wehrten und „[…] dabei ihr Augenmerk auch auf die psychische Vorgeschichte des Täters richteten“. Diese ordnet er dann für den Leser ein: „So wenig die Tat eines Einzelnen eine Verallgemeinerung für alle Muslime erlaubt, so wenig erlaubt sie auch eine Verallgemeinerung für alle psychisch Kranken.“

Nachfolgend nutzt er seinen Kommentar, um wichtige Fakten zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen an seine Leser weiterzugeben und auf die psychisch belastenden Umstände in den Flüchtlingsunterkünften hinzuweisen. Dabei räumt Steinke ein: „Psychotische Erkrankungen sind diejenigen Erkrankungen, die am ehesten damit einhergehen, dass ein Mensch für andere Menschen gefährlich wird.“ Doch am Ende zieht er die aus unserer Sicht einzig richtigen Schlüsse: „Nach Taten wie in Würzburg liegt oft der Gedanke nahe: Der Mensch hätte mit einer vernünftigen Behandlung von der Tat abgehalten werden können. Das stimmt oft. Umso wichtiger ist es, der Stigmatisierung von psychisch Kranken entgegenzuwirken. Je höher die Gefahr ist, dass ein Hilfesuchender gleich als verrückt oder gefährlich abgestempelt wird, desto höher sind die Hürden, die verhindern, dass Menschen rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen.“

Diesen Sätzen kann sich BASTA nur anschließen und dem Autor für seine klugen und klaren Worte danken.

Der komplette Kommentar ist – leider kostenpflichtig – auf SZ-Plus zu lesen:
https://www.sueddeutsche.de/meinung/wuerzburg-attentat-psychisch-kranke-stigma-1.5335112?reduced=true.


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Süddeutsche Zeitung: Schluss mit den Anrufen

Kontrollanrufe bei Kranken zu Hause? Dies sollten die gesetzlichen Krankenversicherungen sein lassen, wie die Süddeutsche Zeitung fordert. Noch in den 1960er-Jahren gab es sogenannte Krankenkontrolleure. „Versicherungen“, so schreibt die SZ, „entsandten diese Leute, um Kranken ungefragt einen Besuch abzustatten.“ Heute würden solche Hausbesuche nicht mehr durchgeführt, allerdings hätten Krankenkassen neue Wege gefunden, indem sie unangemeldet anriefen. Besonders stark würden darunter Menschen mit psychischen Erkrankungen leiden, also diejenigen, die ohnehin großen Druck verspürten, ihrem Alltag nicht gewachsen zu sein.

Die Patient*innen müssten mehr über ihre Rechte informiert werden. Wenn die Fragebögen der Kassen vereinheitlicht würden, könnte das für mehr Transparenz sorgen. Aufsichtsbehörden wie das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) sollten die Kassen zudem öfter und gründlicher kontrollieren. Hilfreich wären auch härtere Sanktionen. Der gesamte Artikel ist zu finden unter https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/krankengeld-krankenkassen-versicherungen-1.5339163.


Grafik auf der Website von www.startnext.com zum Crowdfunding des zweiten Teiles von “Ab nach Hause”

Grafik auf der Website von www.startnext.com zum Crowdfunding des zweiten Teiles von “Ab nach Hause”

Abschlussfilm „Ab nach Hause“: Finanzielle Unterstützung willkommen

Sturkopf, Idealistin und schizophren: Das ist Gwenda. Mit ihren besten Freunden Theo und Lotta fährt sie vom Festival nach Hause. Es herrscht eine Stimmung irgendwo zwischen Müdigkeit, Matsche und Albernheit. Als Friedemann, Gwendas Affäre von gestern, den dreien das Auto mit all ihren Sachen klaut, beginnt für sie ein unfreiwilliger Roadtrip ohne Auto quer durch Deutschland.

Auf ihrer Reise wird Gwenda mit Deutschlands Obrigkeiten (Polizei, Kirche, Security), anderen Meinungen und Armut konfrontiert. Jede Begegnung führt zu hitzigen Diskussionen, die zu Spannungen zwischen ihr, Theo und Lotta führen. All der Stress triggert nach und nach eine erneute Psychose. Die Freundschaft zu den beiden wird nun wichtiger denn je, aber das gegenseitige Vertrauen leidet. Wenn zu Hause schon so fern scheint – kann Gwenda jemals irgendwo ankommen?

„Ab nach Hause“ ist ein 90-minütiges Spielfilmdrama und Abschlussfilm einer Gruppe Studierender der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Das Projekt hat zum Ziel, das Stigma psychisch Kranker zu verringern.

Finanzielle Unterstützung ist willkommen. Auf Startnext läuft die Crowdfunding-Kampagne „Ab nach Hause – die zweite Hälfte“ (https://www.startnext.com/ab-nach-hause-jetzt-erst-recht).


Fotoaktion “Zeigen Sie Gesicht!” auf der Webseite www.angehoerige-im-mittelpunkt.de

Fotoaktion “Zeigen Sie Gesicht!” auf der Webseite www.angehoerige-im-mittelpunkt.de

Zum Welttag der seelischen Gesundheit 2021: Bundesweite Fotoaktion

Die Angehörigen sollen sichtbar werden: In einer gemeinsamen Aktion organisieren der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen und die Landesverbände Bayern, Berlin, Hessen und Sachsen in ganz Deutschland eine Fotoaktion, die Familien, Partner*innen, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn sowie Kolleg*innen von psychisch Erkrankten in den Fokus rückt. Wie Sie mitmachen können, erfahren Sie unter https://www.angehoerige-im-mittelpunkt.de/fotoaktion-zeigen-sie-gesicht/.