April-Blog

Mit den Augen von jungen Erwachsenen schaut die Welt oft anders aus (Zeichnung Peter Bechmann)

Psychiatrische Station speziell für junge Erwachsene in München

Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München schafft ein Angebot für die Altersgruppe der 18 bis 25-Jährigen, die sich in einer sensiblen Entwicklungsphase befinden. Bei etwa 20 Prozent der jungen Erwachsenen treten psychische Störungen auf. Der Übergang von der Jugend- zur Erwachsenenpsychiatrie ist oft nicht einfach. Gerade auf diese Zielgruppe mit affektiven Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen wollen die Verantwortlichen individuell eingehen. Besonders ist der generationsübergreifende Ansatz der MPI-Forschungsklinik: „Junge lernen von Älteren und umgekehrt, das ist eine Chance, die wir nicht ungenutzt lassen“, schätzt es die Leiterin der Station, Oberärztin Dr. Claudia Leucht ein. Primär seien die Jugendlichen zwar unter sich, aber in eine Station mit älteren Patienten eingebettet.

Der psychotherapeutische Ansatz vereinigt verschiedene Angebote. Die jungen Menschen werden mit Arbeits-, Ergo- und Sporttherapie auf den Wiedereinstieg in Schule, Ausbildung oder Beruf vorbereitet und dabei sozialpädagogisch unterstützt.

Mehr Informationen finden Sie unter https://www.psych.mpg.de/2880539/junge-erwachsene?c=25045 und https://www.psych.mpg.de/junge-erwachsene

 

Mit den neuen Leitlinien gibt es hoffentlich Licht am Ende des Tunnels (Foto: Alexandra Pohndorf)


dgppn: Neue Leitlinie für die Behandlung von Borderline

Unter Federführung der DGPPN wurde erstmals eine evidenzbasierte Behandlungsleitlinie für die Borderline-Persönlichkeitsstörung erarbeitet. Eine interdisziplinäre Leitliniengruppe mit Fachleuten aus 23 Fachgesellschaften empfiehlt spezielle, an die Besonderheiten der Borderline-Persönlichkeitsstörung angepasste Psychotherapien, die auch das soziale Umfeld einbeziehen. Mit der Therapie soll bei Bedarf schon im frühen Jugendalter begonnen werden.

Betroffenen fällt es schwer, Gefühle und Verhalten zu regulieren. Sie sind impulsiv, emotional instabil und haben Probleme mit sozialen Beziehungen. Auch selbstverletzendes Verhalten tritt häufig auf. Die Erkrankung entwickelt sich meist im frühen Jugendalter. Etwa zwei von 100 Personen sind betroffen.

Die zentrale Behandlungsempfehlung der neuen Leitlinie: Borderline-Persönlichkeitsstörungen sollen mit Hilfe spezifischer, strukturierter Psychotherapien von speziell weitergebildeten Therapeutinnen und Therapeuten behandelt werden. Empfohlen werden Programme, die auf klassischen therapeutischen Verfahren aufbauen, aber insbesondere in Bezug auf Beziehungsgestaltung und selbstschädigendes Verhalten die Besonderheiten der Borderline-Persönlichkeitsstörung adressieren. Speziell für die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) liegen gute Nachweise der Wirksamkeit vor, wenn Symptome wie selbstverletzendes Verhalten oder Suizidalität im Vordergrund stehen. Eine medikamentöse Behandlung wird ausdrücklich nicht als primäre Therapie empfohlen.

Diese – und weitere – Informationen stammen von der DGPPN https://www.dgppn.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2022/neue-bps-ll-1.html und auch https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/139457/S3-Leitlinie-zur-Borderline-Persoenlichkeitsstoerung-erschienen

Die Langfassung der Leitlinien (Dateigröße 7 MB) können Sie hier herunterladen.

 


Headergrafik von der Webseite www.dgpm.de

Dauerlärm kann Depressionen hervorrufen

Lärm versetzt den Körper automatisch in Alarmbereitschaft. So erhöht sich zum Beispiel der Blutdruck, und Stresshormone werden aktiviert. Wird Lärm zum Dauerzustand, können chronische Krankheiten entstehen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hin. Anlass ist der Tag gegen den Lärm am 27. April. Lesen mehr dazu unter https://www.dgpm.de/de/presse/presse-informationen/presse-information/laermbelaestigung-foerdert-depressionen/  


Headergrafik auf der Webseite https://deutscher-psychosomatik-kongress.de

„Altern im Wandel – Perspektiven und Handlungsfelder“ - Kongress vom 3. bis 5. Mai 2023 in Berlin

Jeder fünfte ältere Mensch leidet unter seelischen Erkrankungen. Während Psychotherapie von dieser Bevölkerungsgruppe lange Zeit wenig in Anspruch genommen wurde, findet jetzt ein Wandel statt, und es kommen immer mehr Ältere in Behandlung. Damit erhalten sie nicht nur ihre psychische, sondern auch ihre körperliche Gesundheit – denn traumatische Erlebnisse beschleunigen die Alterung und kosten gesunde Lebensjahre.

Der Zusammenhang von Altern, Psyche und Körper ist Schwerpunktthema des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der unter dem Motto „Altern im Wandel – Perspektiven und Handlungsfelder“ stattfindet.

Der Kongress selbst findet vom 3. bis 5. Mai 2023 in der Urania Berlin e.V. statt. Weitere Informationen gibt es unter https://deutscher-psychosomatik-kongress.de/.

Auf einer Vorab-Online-Pressekonferenz am 26. April zwischen 12 und 13 Uhr informieren Expertinnen und Experten über neue Erkenntnisse dazu. Teilnahmelink: https://attendee.gotowebinar.com/register/8076176119369535577.

 


Headergrafik der Webseite www.woche-seelische-gesundheit.de

Wochen der seelischen Gesundheit in München und deutschlandweit

Im Oktober ist es wieder soweit. In München und in vielen anderen Städten bundesweit findet die Woche der Seelischen Gesundheit statt. Während vom 5. bis zum 13. Oktober in München die Woche unter dem Motto “Alles digital” steht, setzt sich die bundesweite Aktionswoche unter dem Motto „Zusammen der Angst das Gewicht nehmen” vom 10. bis 20. Oktober mit dem Thema “Ängste in Krisenzeiten” auseinander.

Wer an der Münchner Woche für Seelische Gesundheit mit einer eigenen Veranstaltung teilnehmen will, kann sich kostenlos unter diesem Link anmelden:
https://www.woche-seelische-gesundheit.de/veranstalter-anmelden/

Wer sich für die bundesweite Aktionswoche für Seelische Gesundheit interessiert kann sich hier informieren:
https://www.seelischegesundheit.net/aktionen/aktionswoche/

Grafik zur Woche der Seelischen Gesundheit auf der Seite https://www.seelischegesundheit.net/


Ausschreibung: DGPPN-Antistigma-Preis 2023

Seit 2008 vergibt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) jährlich ihren DGPPN-Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, der wieder mit 10.000 Euro dotiert ist.

Auf der Webseite der DGGPN heißt es dazu: “Ausgezeichnet werden Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen engagieren”.

Die Bewerbungsfrist läuft bereits am 5.6.2023 ab.

Alle Informationen zum Wettbewerb und die Ausschreibung selbst finden Sie unter:
https://www.dgppn.de/die-dgppn/ehrungen-und-preise/gesellschaft.html