März-Blog

Logo des Welttages der bipolaren Störung auf der Seite www.polaris.de

30. März: Internationaler Tag der Bipolaren Störung

Am 30. März ist der Internationale Tag der Bipolaren Störung - ein Tag, der zum Thema Bipolare Störungen aufklären und entstigmatisieren möchte. Bei diesem Datum handelt es sich um den Geburtstag von Vincent Van Gogh, der posthum als bipolar diagnostiziert wurde.

Bei einer bipolaren Störung kommt es zu starken Stimmungsschwankungen. Die Gefühle pendeln zwischen Hochgefühl und Tatendrang, Niedergeschlagenheit und innerer Leere. Die Störung bleibt meist dauerhaft bestehen, doch Medikamente und Psychotherapie verbessern die Lebensqualität oft deutlich.

Wer mehr über das Thema Bipolare Störung wissen möchte, sei auf den Link https://gesund.bund.de/bipolare-stoerung#auf-einen-blick verwiesen.

Zum Thema ist auch ein Buch erschienen, empfohlen von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen und dem Verein Mutmachleute e.V.: „Wenn Licht die Finsternis besiegt – Mit bipolarer Erkrankung Leben, Familie und Partnerschaft positiv gestalten“ von Nora Hille (https://www.palomaapublishing.de/bücher/wenn-licht-die-finsternis-besiegt/).

Weitere Informationen zum Internationalen Tag der Bipolaren Störung finden Sie unter www.bipolaris.de/termine-neuigkeiten/welttag


Zwang wird oft als entfemdend erlebt - Skulptur auf der Biennale 58, Foto: Peter Bechmann

Fachtag zum Thema „Zwang in der Psychiatrie“ am 17.04.2024 in München

Am Mittwoch, den 17. April 2024 findet am Klinikum rechts der Isar ein Fachtag zum Thema „Zwang in der Psychiatrie“ statt. Vorgesehen sind Einführungen von Dr. Arnold Torhorst, Prof. Dr. Josef Bäuml und Prof. Dr. Stefan Leucht ab 10:30 Uhr. Anschließend gibt es einen Vortrag von Karl-Heinz Möhrmann, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen, zum Thema „Psychisch erkrankte Menschen ohne Krankheitseinsicht: Ein Problem für Betroffene und Angehörige“. Es äußern sich dazu ein Betroffenenvertreter (Rudolf Starzengruber) und Dr. Heinrich Berger vom Psychoseseminar München.

Nach einer kurzen Pause kommen Silke Stocker-Weigand, Richterin am Amtsgericht München, Oliver Etges, Leitender Polizeidirektor und Dr. Dorothea Gaudernack, BSMFAS (Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales) zu Wort. Der Tag endet mit einer Abschlussdiskussion von 15:00 bis 15:30 Uhr, die Jeffrey Pflanzer, LRA (Landratsamt) Bad Tölz moderiert.

Den Programmflyer können Sie hier herunterladen: Fachtag Zwang in der Psychiatrie

Weitere Informationen erhalten Sie von Dr. Arnold Torhorst (E-Mail: dr.torhorst@t-online.de, Tel.: 0171/38 32 516 oder 08041/76 43 20). Anmeldung bei stephanie.rosenberg@lra-toelz.de.


Headergrafik auf der Webseite https://www.dzpg.org

Aufruf zur Teilnahme an der Interviewreihe “Simple”

Für die Interviewreihe SIMPLE zum Thema „Erfahrungen mit dem Absetzen von Psychopharmaka und der Beendigung von Psychotherapie“ werden Teilnehmer gesucht. Das Projekt SIMPLE wird im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) gefördert und zielt darauf ab, ein breites Spektrum an Perspektiven und Erfahrungen zu sammeln, um hinderliche und förderliche Faktoren sowie Bedürfnisse von Behandlerinnen und Behandlern, Betroffenen und Angehörigen zu ermitteln.

Wer kann teilnehmen?

  • Patienten und Patientinnen, die über persönliche Erfahrungen mit dem Absetzen von Psychopharmaka oder der Beendigung einer Psychotherapie verfügen.

  • Angehörige und Vertrauenspersonen, die einen nahen Einblick in den Prozess des Absetzens von Psychopharmaka bzw. der Beendigung einer Psychotherapie und dessen Auswirkungen gewähren können.

  • Ärztinnen und Ärzte sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die Erfahrungen mit der Begleitung von Patienten und Patientinnen durch diese Prozesse haben.

Format und Durchführung:

  • Die Einzelinterviews werden per Videokonferenz durchgeführt (Zoom der Universität Augsburg, datenschutzrechtlich freigegeben). Allein die Audiospur wird in anonymisierter Form gespeichert und ausgewertet. Die Videospur wird umgehend nach dem Interview vernichtet.

  • Zeitlicher Umfang: ca. 15-30 Minuten. Für die Teilnahme erhalten alle Teilnehmenden eine Aufwandsentschädigung von 25 Euro.

Warum die Teilnahme wichtig ist: Ihre Erfahrungen und Meinungen sind von unschätzbarem Wert. Sie tragen dazu bei, ein umfassenderes Bild bestehender Vorgehensweisen und Haltungen zu gewinnen, die mit dem Absetzen von Psychopharmaka und der Beendigung von Psychotherapien verbunden sind. Durch Ihre Teilnahme helfen Sie, das Bewusstsein zu schärfen und die Unterstützung und Behandlung für Betroffene zu verbessern.

So nehmen Interessierte teil: Kontakt unter DZPG@bkh-augsburg.de für einen Termin zur Durchführung des Interviews.


Werbemotiv des neuen Stückes auf der Seite www.theater-apropos.de

Theater Apropos: “Freigesprochen” nach Ödön von Horvàths „Der Jüngste Tag“ am 19. April

Das Theater Apropos kündigt mit „Freigesprochen“ die 13. Produktion seines Ensembles an. Es handelt sich dabei um eine freie Interpretation des Theaterstücks „Der jüngste Tag“ von Ödön von Horvàth. Die Premiere findet am Freitag, dem 19. April um 20 Uhr statt. Weitere Vorstellungen sind am Samstag, dem 20., Donnerstag, dem 25., Samstag, dem 27. und Sonntag, dem 28. April jeweils um 20 Uhr im TamS Theater, Haimhauserstraße 13a in 80802 München. Weitere Informationen finden Interessent*innen unter www.theater-apropos.de und www.tamstheater.de. Kartenreservierung ist unter tams@tamstheater.de oder Telefon 089/34 58 90 (montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr) möglich.

Die Handlung in groben Zügen: Eine mittelgroße Ortschaft im Alpenvorland, Mitte der 1930er Jahre. Eine scheinbare Normalität voller sozialer Zwänge und Nöte. Der Bahnhofsvorsteher Hudetz wird verehrt, bis es zu einer Katastrophe kommt: Ein Schnellzug rast in einen Güterzug, es gibt Tote und Verletzte. Es stellt sich die Frage, ob er daran (mit-)schuld war. Die Auflösung erfahren Sie in dem Theaterstück.


Motiv zum Kinofilm “Himmel und mehr - Dorothea Buck auf der Spur” auf der Seite https://alexandra-pohlmeier.de

Am 9. April "Himmel und mehr - DOROTHEA BUCK AUF DER SPUR " im Werkstattkino

Im Rahmen des BR-Erinnerungsprojekts "Rückkehr der Namen" zeigen die Münchner Psychiatrie-Erfahrenen (MüPE) e. V. am 09.04.2024 um 17.30 Uhr im Werkstattkino den Film "Himmel und mehr" von Alexandra Pohlmeier (anschließend Publikumsgespräch mit der Regisseurin).

Der Film handelt vom bewegten Leben der Psychiatrieerfahrenen und Bildhauerin Dorothea Buck im O-Ton der Protagonistin: „Über sieben lange Jahre hinweg hat die Filmemacherin Alexandra Pohlmeier die ‚Grande dame‘ der deutschen Psychiatrie-Erfahrenen-Bewegung immer wieder besucht, und sich die ergreifende Geschichte ihres Lebens berichten lassen. Entstanden ist ein kurzweiliges, sehr beeindruckendes Porträt…“, so steht es in der Kritik zum Film auf der Seite Psychiatrienetz.

Wer eine berühmte Stimme der Selbsthilfe in Originaldokumenten filmisch erleben möchte ist herzlich eingeladen die Veranstaltung am 09.04. zu besuchen.
Der Eintritt kostet 4 €.

HIMMEL UND MEHR – DOROTHEA BUCK AUF DER SPUR
Deutschland 2003-2008.
Regie: ALEXANDRA POHLMEIER.
Digital. 90 Min.
Im Werkstattkino
Rückgebäude, Fraunhoferstraße 9, 80469 München

Zum Erinnerungsprojekt "Rückkehr der Namen" heißt es auf der Seite des BR: "Der Opfer des NS-Regimes gedenken und ein Zeichen für Demokratie und Toleranz setzen – das will das Erinnerungsprojekt "Die Rückkehr der Namen" am 11. April in München. Mit dem Projekt "Die Rückkehr der Namen" erinnert der Bayerische Rundfunk mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden."
Hier erfahren Sie mehr darüber: https://www.br.de/rueckkehr-der-namen/index.html


Grafik auf der Seite https//angehoerige-oberbayern.de

Oberbayerische Initiative für Angehörige (OI) – neue Website

Oberbayerische Initiative (OI) der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen versteht sich als Sprachrohr und Interessenvertretung für Angehörige psychisch erkrankter Menschen in Oberbayern und ist in sozialpolitischen Gremien auf Bezirksebene und Landkreisebene aktiv und unterstützt beim Aufbau von Selbsthilfegruppen. OI wird gefördert vom Bezirk Oberbayern.

Den Podcast “angehören” produziert die OI zusammen mit dem APK München. Hier finden sich Themen wie “Was macht eigentlich die Oberbayerische Initiative – Michika Neugebauer stellt die Angehörigen Initiative in Oberbayern vor“ und “Raus aus den Schulden” - ein Gespräch mit Harald Mertz von der Schuldner- und Insolvenzberatung (H-TEAM e.V.).

Unter „Informationen“ gibt es den Link zu „Wegweiser für Angehörige“, der als Broschüre viel Anklang gefunden hat.

Sind Sie neugierig geworden, dann besuchen Sie https://angehoerige-oberbayern.de/,
oder den Podcast https://angehoeren-podcast.de/. Infomaterial finden Sie unter
https://angehoerige-oberbayern.de/selbsthilfe/#infomaterial.

 


Autofahren mit Cannabis ist weiterhin nicht empfehlenswert.
Fotobearbeitung Alexandra Pohndorf

Ab 1. April tritt das CannabisGesetz in kraft -
Forscher fordern Jugendschutz und Prävention

Ab 1. April 2024 ist der Besitz und der Kosum von Cannabis unter Einschränkungen legal. Ärztekammern und Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sind alarmiert. (Wir berichteten) Auch das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) betont in einer Pressemitteilung die Notwendigkeit einer umfassenden medizinisch-wissenschaftlichen Beratung und Begleitung der politischen Entscheidung zur Legalisierung. DZPG-Sprecher Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz vom DZPG-Standort Berlin-Potsdam sagt „besonders Jugendliche bedürfen des Schutzes, da ihr Gehirn sich noch entwickelt. Auch ein Cannabis-Konsum in geringerem Ausmaß kann vor dem 18. Lebensjahr zu langfristigen Problemen und psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen beitragen. Es müssen daher geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen und frühe Hilfsangebote etabliert werden.“

Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier: https://www.dzpg.org/aktuelles/pressemitteilungen/beitrag/cannabis-legalisierung-braucht-jugendschutz-und-forschung

Wer sich über die Details des Cannabis-Gesetzes informieren will findet auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums Details: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz


Covermotiv des Buches “Auf der Spur des Morgensterns - Psychose als Selbstfindung” von Dorothea Buck-Zerchin, herausgegeben von Hans Krieger im Paranus-Verlag

Buchbesprechung: „Auf der Spur des Morgensterns“ von Dorothea Buck

Dorothea Buck wuchs als viertes von fünf Kindern eines Pastors in Naumburg an der Saale auf. 1936, im Alter von 19 Jahren, wurde sie mit der Diagnose „Schizophrenie“ in die Von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel eingewiesen. Dort lernte sie erstmals die menschenverachtenden, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts üblichen Praktiken in der Psychiatrie kennen – wie Dauerbäder und Kaltwassergüsse zur „Disziplinierung“. Als besonders erniedrigend empfand sie jedoch die „völlige Sprachlosigkeit“: Die Patient*innen untereinander hatten Sprechverbot, Gespräche zwischen Personal und Patient*innen waren unüblich. Aufgrund des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ wurde Dorothea Buck in den Von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel, Bielefeld, 1936 zwangssterilisiert. Ab 1937 erlernte sie das Töpferhandwerk und besuchte 1942 die private Städel-Kunsthochschule in Frankfurt am Main.

Wie sich Buck nach einigen Rückschlägen selbst heilte, erzählt sie in ihrem 1990 erschienen Buch „Auf der Spur des Morgensterns“. Kern ihrer Methode ist es, den Sinn der Psychose als Einbruch des Unbewussten ins Bewusstsein (wie bei einem Traum) zu verstehen und in das Leben zu integrieren. Diese Informationen stammen aus dem genannten Buch und aus Wikipedia. Auch über ihr weiteres Leben kann man dort nachlesen. 1992 gründete Buck mit anderen Bertoffenen den Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener. Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz und wurde über 100 Jahre alt. Interessant ist auch ein Artikel in DIE ZEIT (https://www.zeit.de/hamburg/2019-10/dorothea-buck-tot-nachruf-nationalsozialismus-psychiatrie-bildhauerin-hamburg).